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Batı Trakya

ABTTF zu einem offiziellen Besuch beim Europäischen Parlament

22.09.2011
Die Föderation der West-Thrakien Türken in Europa (ABTTF) hat am 21. September 2011 das Europäische Parlament (EP) besucht. ABTTF-Präsident Halit Habipoğlu und Ali Türkelli, Mitglied des ABTTF Departments für Internationale Beziehungen, besprachen die Probleme der Türkischen Minderheit West-Thrakiens in Griechenland mit den MEPs François Alfonsi (Frankreich) und Herbert Dorfmann (Italien), beide Mitglieder der Intergruppe für Traditionelle Minderheiten, Nationale Gemeinschaften und Regionalsprachen.

Vereine, die das Wort „Türkisch“ in ihrem Namen tragen, werden aufgelöst oder erhalten keine Eintragungssgenehmigung

Während der Unterredung mit MEP François Alfonsi von den Grünen/Europäische Freie Allianz kam Präsident Habipoğlu darauf zu sprechen, dass die Türkische Minderheit West-Thrakiens keine Freiheit besäße, ihre kollektive Identität auszuüben, da ihr v.a. das Recht auf Vereinigungsfreiheit verwehrt bliebe. Vereine in West-Thrakien, die in ihrem Namen das Wort „Türkisch“ verwendeten, wurden entweder aufgelöst oder erhielten keine Eintragungsgenehmigung, auch wenn sie das Wort „Minderheit“ in ihrem Titel anführten.

60,000 West-Thrakien Türken wurde willkürlich die Staatsbürgerschaft entzogen

Habipoğlu führte weiterhin aus, dass unter dem ehemaligen Artikel 19 des Griechischen Staatsbürgerschaftsgesetzes zirka 60,000 West-Thrakien Türken willkürlich ihrer Staatsbürgerschaft beraubt wurden. Die hierdurch staatenlos Gewordenen mussten und müssen den regulären Prozess der Einbürgerung in Griechenland durchlaufen, der für Ausländer angewandt wird, wobei die gerechte Behandlung des Problems keinesfalls mit einer regulären Einbürgerung, sondern mit der Wiederherstellung der verlorenen Staatsbürgerschaft einhergehen müsste.

Während des Gesprächs mit MEP Herbert Dorfmann von der Europäischen Volkspartei war es ABTTF-Präsident Habipoğlu ebenfalls ein wichtiger Anlass, die zentrale Vermittlerrolle der ABTTF zu unterstreichen, die ihr als reguläres Mitglied der Föderalistischen Union Europäischer Volksgruppen (FUEV) und somit des Europäischen Dialogforums bei der Vertretung der Türkischen Minderheit West-Thrakiens im Europäischen Parlament zukommt.

Kein Bestehen eines direkten Dialogs mit der Türkischen Minderheit West-Thrakiens!

ABTTF-Präsident Habipoğlu wies schließlich darauf hin, dass obwohl die Türkei wichtige Schritte in Richtung der griechisch-orthodoxen Minderheit in Istanbul unternommen hat, deren Rechte ebenso wie die der Türkischen Minderheit West-Thrakiens durch den Lausanner Friedensvertrag von 1923 bestimmt wurden, werden solcherlei Zugeständnisse in Griechenland noch vermisst. Während die Türkei mit der griechisch-orthodoxen Minderheit in Istanbul mit zirka 5.000 Angehörigen schon einen fruchtbaren Dialog initiiert hat, verweht Griechenland der Türkischen Minderheit West-Thrakiens mit 150.000 Angehörigen bisher jede weitere Annäherung.
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