ABTTF hat bei der 20. Sitzung des UN-Menschenrechtsrats die Probleme der türkischen Frauen in West-Thrakien zur Sprache gebracht

ABTTF: Die türkischen Frauen in West-Thrakien stehen im wirtschaftlichen und politi-schen Leben vor vielen Herausforderungen

Die Föderation der West-Thrakien Türken in Europa (ABTTF) hat der 20. Sitzung des UN-Menschenrechtsrats eine schriftliche Erklärung mit dem Titel “Das Problem der vollen und wirksa-men Teilhabe von türkischen Frauen in West-Thrakien am wirtschaftlichen und politischen Leben Griechenlands” präsentiert. In dieser schriftlichen Mitteilung hat die ABTTF die Stellung der Frauen der türkischen Minderheit in West-Thrakien sowie die Herausforderungen, mit denen die Frauen bei der Teilnahme am öffentlichen und politischen Leben konfrontiert sind, herausgestellt.

Die Wirtschaftskrise hat am meisten Makedonien-Thrakien betroffen, die Türken gehen ins Ausland zum Arbeiten

Die ABTTF berichtete, dass die höchste Arbeitslosenquote in Griechenland in der Region Makedo-nien-Thrakien sei, und dass in der tiefen Wirtschaftskrise die wirtschaftlichen Bedingungen für die türkische Minderheit in West-Thrakien, einschließlich der Frauen, immer schlechter werden.
In West-Thrakien fand am 18. Und 19. Mai 2012 ein türkisch-west-thrakischer Frauenkongress statt, bei dem die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die Frauen diskutiert wurden, erklärte die ABTTF und fügte hinzu, dass viele türkische junge Männer aufgrund der Wirtschaftskrise ins Aus-land gingen, um zu arbeiten und diese Situation in den Familien für die Frauen eine weitere Belastung sei.

Türkische Frauen wollen eine 50 %-Frauenquote auf lokaler Ebene

In der schriftlichen Mitteilung hat die ABTTF auch angegeben, dass die Frauen der türkischen Min-derheit in West-Thrakien im politischen Leben mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert seien. Bei den Kommunalwahlen wurde eine 1/3-Quote für Frauen eingeführt, gab die ABTTF an, aber weil es keine besondere Quote für Frauen der türkischen Minderheit in West-Thrakien gäbe, seien nur sehr wenige Türkinnen in der Lage, sich aktiv einzubringen. Auf nationaler Ebene gilt auch für unabhängige Kandidaten die 3-%-Hürde, deshalb lassen sich Kandidaten der türkischen Minderheit in West-Thrakien von einer Mehrheitspartei aufstellen und unter diesen Bedingungen sei die Teilnahme am politischen Leben für Frauen aus Minderheitengruppen noch schwieriger, ergänzte ABTTF.

ABTTF listete die Anforderungen aus der Abschluss-Erklärung des türkisch-west-thrakischen Frau-enkongresses für mehr Teilhabe der Frauen am wirtschaftlichen und politischen Leben auf und erklärte, dass die Teilnehmerinnen des Kongresses eine 50-%-Quote auf lokaler Ebene sowie die Abschaffung der 3-%-Hürde bei den Parlamentswahlen für unabhängige Kandidaten fordern.


Link zu weiteren Details des schriftlichen Antrags der ABTTF an die 20. Ordentliche Sitzung des UN Menschenrechtsrates:
http://daccess-dds-ny.un.org/doc/UNDOC/GEN/G12/139/47/PDF/G1213947.pdf?OpenElement