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Batı Trakya

ABTTF nahm an der OSZE-Konferenz zum Thema Intoleranz und Diskriminierung gegen Muslime teil

19.02.2016
Während der Konferenz wurden die Hassverbrechen und durch Hass motivierte Anschläge gegen die türkische Minderheit von West-Thrakien zum Ausdruck gebracht

Die Föderation der West-Thrakien Türken in Europa (ABTTF) hat am 19. Februar 2016 an der durch das Büro für demokratische Institutionen und Menschenrechte (ODIHR) der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Zusammenarbeit mit dem deutschen OSZE Vorsitz organisierten Konferenz zum Thema „Ein ganzheitlicher Ansatz zur Adressierung von Intoleranz und Diskriminierung gegenüber Muslimen in der OSZE-Region“ teilgenommen. Bei der in der österreichischen Hauptstadt Wien stattgefundenen Konferenz wurde die türkische Minderheit von West-Thrakien durch Fatih Hafızmehmet, Mitglied der internationalen Arbeits- und Lobbygruppe der ABTTF sowie Pervin Hayrullah und Onur Mustafa Ahmet, beide Mitglieder der Vereinigung der Universitätsabsolventen der Minderheit in West-Thrakien (BTAYTD) vertreten.

Intoleranz und Diskriminierung gegenüber der türkischen Minderheit von West-Thrakien zeigte in den letzten Jahren eine große Steigerung

Fatih Hafızmehmet, Mitglied der internationalen Arbeits- und Lobbygruppe der ABTTF, hat während der ersten Sitzung zur Thematik „Sicherheit der muslimischen Gruppen in der OSZE-Region insgesamt“ unterstrichen, dass die Aktivitäten der rassistischen und extremistischen Organisationen in vielen Teilnehmerstaaten der OSZE an einen besorgniserregenden Punkt angelangt sind und die türkische Minderheit von West-Thrakien eine Zielscheibe für die neo-Nazi Partei „Goldene Morgenröte“ geworden ist. Hafızmehmet fügte hinzu, dass die durch Hass motivierte Gewalttaten gegen die Angehörigen der türkischen Minderheit, deren Einrichtungen und Institutionen sowie Moscheen und Friedhöfe in West-Thrakien in den letzten Jahren einen gravierenden Anstieg gezeigt haben. Darunter wies er die im Laufe des Jahres 2015 stattgefundenen Anschläge auf den Sport-, Kultur-, und Bildungsverein der Muslime in Dimetoka, die Mahmutağa-Moschee und Alankuyu-Masjid in Komotini sowie den neuen Hauptsitz der Partei für Freundschaft, Gleichheit und Frieden (DEB-Partei) in Komotini, die die einzige politische Partei der tüekischen Minderheit darstellt, hin. Weiterhin teilte er mit, dass die maskierten Personen mit angezogenen Handschuhen, die sich als so sog. „Wächter Thraziens“ bekennen, einen Imam, der bei dem Amt des gewählten Muftis von Xanthi arbeitet und ein Verwandter sowie Freund aus dem engen Familienkreis vom gewählten Mufti Ahmet Mete ist, während eines Hausbesuchs bei ihm zu Hause gewaltsam in einen Kleinbus geschleppt haben, wobei sie beleidigende Beschimpfungen und Drohungen gegen den gewählten Mufti sowie seine Familie losließen. Er vermerkte, dass die Täter dieser Gewalttat bis zum heutigen Tag durch die griechischen Sicherheitskräfte immer noch nicht ermittelt und gefasst wurden, und forderte die griechische Regierung mit Nachdruck dazu auf, die entsprechenden Maßnahmen schnellstens zu treffen, damit ähnliche Anschläge gegen die türkische Minderheit von West-Thrakien und andere in Griechenland lebende ethnische sowie religiöse Gruppen in der Zukunft nicht vorkommen können. Ebenso brachte er zum Ausdruck, dass das ODIHR eine hochrangige Konferenz zum Thema Intoleranz und Diskriminierung gegenüber den Muslimen veranstalten soll. Onur Mustafa Ahmet, Mitglied der BTAYTD, der während dieser Sitzung auch zu Wort kam, schilderte ausführlich die durch Hass motivierten Anschläge gegen die türkische Minderheit von West-Thrakien.

Da die für die erste Sitzung vorgesehene Zeit zu Ende ging, kam der Vertreter der griechischen Delegation während der zweiten Sitzung zu Wort mit dem Hinweis, dass die Hassverbrechen nicht nur in Griechenland, sondern überall begangen werden. Seiner Ansicht nach ist die griechische Polizei sehr darum bemüht, ihren Dienst mit besten Wissen und Gewissen einwandfrei zu leisten, und fügt hinzu, dass da die in West-Thrakien lebende Gemeinschaft eine pluralistische Struktur aufweist, herrscht dort die ständige Toleranz.

Pervin Hayrullah, Mitglied der BTAYTD, sprach im Zuge der dritten thematischen Sitzung und wies darauf hin, dass der religiöse Gottesdienst in den anderen Moscheen außerhalb von West-Thakien in Griechenland nicht genehmigt wird und Athen immer noch die einzige Hauptstadt Europas ohne Moschee ist.
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