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Batı Trakya

Polizeiübergriff auf türkischen Journalisten in Xanthi

04.07.2007
Polizeiübergriff auf türkischen Journalisten in Xanthi

Der Besitzer und Chefredakteur der Zeitung ‚Millet Gazetesi’ Cengiz Ömer wurde am 10. Juni vor seinem Haus in Xanthi von einem griechischen Polizeibeamten angegriffen. Als er vorübergehend seinen Wagen vor seinem Haus abstellte, um seine herzkranke Mutter aussteigen zu lassen, stieg der hinter ihm haltende Polizist aus, erklärte, er blockiere den Verkehr und griff ihn dann tätlich an.

Er stieß Drohungen aus wie „Türken raus, Türken haben in Griechenland nichts zu suchen, geht in die Türkei!” und griff zuerst Cengiz Ömer, dann seine kranke Mutter und seinen Vater tätlich an. Die Mutter erlitt einen Schock und musste von Ömer ins Krankenhaus gebracht werden. Anschließend zeigte er den Polizeibeamten bei der Staatsanwaltschaft an.

Dieser Übergriff ist kein Einzelfall

Nach Aussage von Ömer ist der Übergriff nicht der erster dieser Art: „Er ähnelt dem Angriff auf den Vorsitzenden der ‚Kommission für Predigt und Religiöse Unterweisung’ Abdullah Çolak und ich habe Zweifel, dass dies ein Zufall war,“ so Ömer. In jüngster Zeit sei seine Zeitung wegen ihrer standhaften und entschlossenen Berichterstattung über die Rechte der Westthrakien-Türken zum Ziel von Drohungen und einer Verleumdungskampagne der griechischen Presse geworden. Daher müssten der Zeitpunkt und die Vorgehensweise bei diesem Angriff auf ihn und seine Familie bedenklich stimmen.

Diskriminierung der Westthrakien-Türken durch öffentliche Angestellte und Beamte

In einer Presseerklärung der Föderation der West-Thrakien-Türken in Europa (ABTTF) zum Vorfall versicherte der Halit Habipoğlu Cengiz Ömer seiner Solidarität und übermittelte ihm die besten Wünsche der ABTTF. Er erklärte, griechische Beamte und besonders Polizisten zeigten gegenüber den Westthrakien-Türken nach wie vor nationalistische Verhaltensmuster. Dieser Übergriff zeige einmal mehr, dass griechische Beamte nach Gelegenheiten suchten, ihren Hass gegenüber den Westthrakien-Türken auszudrücken.

Es müsse in Zukunft sichergestellt werden, dass mehr Anstrengungen unternommen werden, damit die türkische Minderheit in Frieden und integriert in die Mehrheitsgesellschaft leben könne, forderte Habipoğlu: „Jetzt ist jedoch ein Journalist, der sich für die Rechte der Türken Westthrakiens einsetzt, tätlich angegriffen worden. Um solche Vorkommnisse zu verhindern, sind wir alle aufgefordert, Mitbürger mit andere Identitäten zu respektieren. Wir dürfen nicht zulassen, dass nationalistische Fanatiker unter uns torleriert werden. Die weitaus größere Verantwortung tragen dabei jedoch die griechische Mehrheitsgesellschaft und ihre Staatsbeamten. Würden Polizeibeamte und andere Staatsbedienstete auch aus unserer Minderheit rekrutiert, dann gäbe es solche Vorfälle nicht. Der Zwischenfall zeigt, dass es Zeit ist, auch Angehörige der Minderheit in den Beamtendienst zu übernehmen“, schloss Habipoğlu seine Erklärung ab.


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