Die Bezeichnung „Dörfer der Pomaken“ löste bei der türkischen Minderheit von West-Thrakien heftige Reaktionen aus

Die Ratifizierung eines Beschlusses eines griechischen Ministeriums für alternativen Tourismus, in dem der Ausdruck „Dörfer der Pomaken“ vorkommt, löste unter der türkischen Minderheit in West-Thrakien heftige Reaktionen aus.

Der Beschluss des Ministeriums, in dem der Ausdruck „Dörfer der Pomaken“ vorkam, wurde trotz der Proteste aller Mitglieder der Panhellenischen Sozialistischen Bewegung (PASOK), allen voran Gülbeyaz Karahasan, bestätigt. Die Mitglieder, die auf den Fall reagierten, verwiesen darauf, dass der Ausdruck „Dörfer der Pomaken“ angesichts der Religion, Kultur, Bräuche und Gewohnheiten der im Entschluss behandelten Bergregion Xanthi eine falsche Bezeichnung sei.

Der Gouverneur von Xanthi, Yorgos Pavlidis, sagte in seiner Erklärung, der Ausdruck “Dörfer der Pomaken” werde zwar gegenwärtig im Beschluss des Ministeriums verwendet, er sei aber dafür nicht verantwortlich und auch nicht dazu ermächtigt, dies zu ändern.

“Zweierlei Maß” gegenüber Minderheiten!

Halit Habiboğlu, Vorsitzender der Föderation der West-Thrakien Türken in Europa (ABTTF), erklärte hierzu in seiner Pressemitteilung, in Griechenland komme es nicht nur zu Verletzungen der Menschenrechte, sondern es würden überdies auch die verschiedenen Minderheiten mit zweierlei Maß gemessen. Habiboğlu kritistierte heftig, dass in einem Land, in dem versucht wird, auf jede Weise das Wort “türkisch” zu verbieten, der Begriff “Pomaken” in den offiziellen Entscheiden eines Ministeriums für Tourismus verwendet wurde. Er fügte hinzu: “Die türkische Minderheit in der Region kann nicht einmal einen Verein gründen, dessen Name das Wort ‘Minderheit’ enthält – ganz zu schweigen von dem Wort ‘türkisch’. Die Behörden, die die Gründung solcher Vereine verbieten, führen als Grund an, dass diese Wörter zu Abgrenzungen führen und den Volksfrieden stören würden. Jetzt muss man dieselben Behörden fragen, ob nicht ihre offiziellen Beschlüsse eine Gefahr in diesem Sinne darstellen!”

Der Vorsitzende der ABTTF Habiboğlu erklärte, all diese Probleme führten erneut die Schwierigkeiten in Griechenland vor Augen, und forderte Griechenland dazu auf, schleunigst die Minderheitenpolitik im Land zu verbessern.