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Batı Trakya

Der Ziraat-Bank werden unbegreifliche Hindernisse in den Weg gelegt

09.10.2007
Die griechischen Behörden errichten unbegreifliche bürokratische Hürden, um die türkische Ziraat-Bank, die in Athen und in Komotini Filialen eröffnen will, an der Umsetzung ihrer Pläne zu hindern. Es wird berichtet, dass dem designierten Filialleiter der Filiale in Komotini bei der Erlangung einer Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis ernsthafte Schwierigkeiten bereitet werden. Nach seiner Ankunft in Grie¬chenland hatte sich der zukünftige Direktor der Ziraat-Bank-Filiale wegen einer Aufenthaltser-laubnis an die zuständigen Behörden gewandt. Dort wurde der Nachweis einer griechischen Steuernummer von ihm verlangt. Als er die Zuteilung einer solchen beantragte, erhielt er die Antwort, dass er ohne eine gültige Aufenthaltserlaubnis keine Steuernummer erhalten könne. Nachdem ihm also beschieden wurde, dass er weder eine Steuernummer noch eine Aufenthaltserlaubnis bekommen kön-ne, versuchte er, das Problem über die griechische Botschaft in Ankara zu lösen. Wie weiter berichtet wurde, musste der Direktor der Ziraat-Bank, selbst um ein Konto bei einer griechischen Bank zu eröff-nen, trotz Vermittlung durch den Handelsattaché der türkischen Botschaft in Athen stundenlange Verhandlungsmühen auf sich nehmen.

Kommentatoren sehen hinter diesen Schwierigkeiten nicht so sehr bürokratische, sondern vielmehr po-litische Motive, die insbesondere den Zweck verfolgten, die Aufnahme der Geschäfstätigkeit einer türkischen Bank in Griechenland zu verzögern. Bereits nach der Erteilung der Geschäftsgenehmigung an die Ziraat-Bank war aus den Reihen gewisser nationalistischer Kreise Kritik laut geworden. Darauf-hin war man, um diese Kritik zu besänftigen, zu einer Politik der vorsätzlichen behördlichen Behinderung übergegangen, um die Geschäftsaufnahme der Ziraat-Bank zu verzögern.

Diese Hürden errichten Kreise, die eine wirtschaftliche Entwicklung Westthrakiens fürchten

Der Vorsitzende der ‚Föderation der West-Thrakien-Türken in Europa’ (ABTTF) Halit Habipoğlu er-klärte dazu: „Griechische Banken können in der Türkei ohne jede Einschränkung und Behinderung arbeiten. In Griechenland aber wird die Arbeit einer türkischen Bank durch diverse Hürden einge-schränkt. Und diese Hürden werden vorsätzlich errichtet.“ Er verwies darauf, dass die türkische Min¬derheit in Westthrakien in einer der rückständigsten und unterentwickeltsten Regionen der Europäischen Union lebe: „Die Türken in Westthrakien brauchen wirtschaftliche Unterstützung. Seit langem gibt es keine wirtschaftliche Entwicklung, weil in der Region Investitionen fehlen. Wirtschaftli-che Benachteiligung hat dazu geführt, dass die einheimische türkische Bevölkerung keine Kredite aufnehmen und daher auch keine Investitionen tätigen konnte. Dass eine große türkische Bank wie die Ziraat-Bank in unsere Region kommt, ist deshalb für unsere Minderheit ein Anlass zur Hoffnung. Lei-der aber werden der Ziraat-Bank hier Schwierigkeiten bereitet,“ stellte Habipoğlu fest. Durch Kreditvergabe schaffe die Ziraat-Bank für die türkische Bevölkerung ernsthafte Chancen für Investiti-onen sowohl im industriellen als auch im landwirtschaftlichen Bereich. „Und aus diesem Grund wird die Geschäftsaufnahme blockiert, weil gewisse Kreise sich aus übersteigerten nationalistischen Emp-findungen heraus vor der wirtschaftlichen Entwicklung der Region fürchten. Vergessen wir aber nicht, dass die wirtschaftliche Entfaltung der türkischen Minderheit in Westthrakien für die Region wie auch für das ganze Land Beitrag wichtig ist. Ich fordere daher die verantwortlichen Entscheidungsträger in unserem Land auf, dies anzuerkennen.“ Die Eröffnung der Filiale der Ziraat-Bank in Komotini wird mit großem Interesse erwartet.
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