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Batı Trakya

Hochwasser in Westthrakien

19.11.2007
Nach starken Niederschlägen wurde Westthrakien im November von Überschwemmungen heimge-sucht, die das Leben in der Region stark beeinträchtigten. Flüsse und Bäche traten nach anhaltenden Regenfällen über die Ufer und überschwemmten Häuser in niedrig gelegenen Dörfern der Region. Nach starken Regenfällen am Sonntag, den 18. November, waren 14 Dörfer von der Flutkatastrophe beson-ders hart betroffen. Viele Ladenlokale mussten aufgegeben und Bewohner aus ihren Häusern evakuiert werden.

Die Regierung hatte, als die Niederschläge zu Überflutungen führten, über Westthrakien den Ausnah-me¬zustand verhängt. Die Armee verlegte Fahrzeuge zur Personenrettung in die Region, um den Flutopfern zu helfen. Die Evakuierungen mussten über lange Zeit fortgesetzt werden, das Dorf Melikli in der Nähe von Komotini wurde vollständig evakuiert. Von den starken Regenfällen war außer Westthrakien auch der Peloponnes im Süden des Landes betroffen, wo es ebenfalls zu Überschwem-mungen kam. Auch hier wurden Armeeeinheiten zu Rettungsmaßnahemn und Evakuierungen eingesetzt.

Die zweite Naturkatastrophe in Griechenland in diesem Jahr

Nachdem Griechenland im Sommer dieses Jahres bereits von verheerenden Waldbränden heimgesucht worden war, trifft die nun auftretende Flutkatastrophe das Land besonders hart. Angesichts der fortge-setzten Wiederaufbaumaßnahmen nach den Bränden stellen die Flutschäden eine weitere Belastung dar. Außer Wohnungen, Läden und Arbeitsplätzen sind auch Äcker und Wiesen von den Überflut¬ungen betroffen, was besonders in Westthrakien für den Lebensunterhalt der Bevölkerung auf längere Sicht schwerwiegende Folgen haben wird.

In einer Stellungnahme zur Flutkatastrophe in Westthrakien bezeichnete der Vorsitzende der ‚Födera-tion der West-Thrakien-Türken in Europa’ (ABTTF) Halit Habipoğlu die Fluten als schweren sozia¬len und wirtschaftlichen Schaden für die Region. „Besonders unseren Volksgenossen in Westthrakien wün-schen wir, dass sie die Folgen der Überschwemmungen möglichst bald überwunden haben werden. Leider ist unsere Heimatregion stark betroffen. Die türkische Minderheit, die ohnehin wirtschaft¬lich schwach ist, wird duch Evakuierung und ökonomischen Schaden besonders stark getroffen. Wir hof-fen, dass der türkischen Minderheit, die überwieged von der Landwirtschaft lebt, finanzielle Hilfen zur Kompensation der Flurschäden zugesprochen werden,” so Habipoğlu. Auch müsse der Staat im Kampf gegen die Folgen solcher Naturkatastrophen konkrete Vorsorgemaßnahmen einleiten. Nur ein besserer Hochwasserschutz und ein schnellerer Einsatz technischer Hilfsmaßnahmen könnten gewährleisten, dass in Zukunft der Schaden für die Bevölkerung auf ein Minimum begrenzt bleibe.