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Batı Trakya

ABTTF traf László Tőkés, Vizepräsident des Europäischen Parlaments

23.12.2011
Die Föderation der West-Thrakien Türken in Europa (ABTTF) traf am 21. Dezember 2011 im Europäischen Parlament den Vizepräsidenten Herrn László Tőkés. Vorsitzender der ABTTF, Halit Habipoglu, und ABTTF Geschäftsführer, K. Engin Soyyilmaz, haben dem Vizepräsidenten, László Tőkés über die wichtigsten Belange der türkischen Minderheit in West-Thrakien berichtet. Herr László Tőkés, der auch an der Europäischen Parlament Intergruppe für traditionelle Minderheiten, Volksgruppen und Sprachen teilnahm, wo auch die ABTTF die Probleme der türkischen Minderheit in Westthrakien geschildert hatte, erfuhr während des Gespräches über die grundlegenden Probleme, wie Anerkennung der Identität der türkischen Minderheit, Bildungsfragen und der Probleme in Bezug auf die Autonomie der Religionsfrage.

ABTTF: Griechenland erkennt die Türkische Identität der Minderheit nicht an!

Bei dem Treffen mit Tőkés berichtete der Vorsitzende der ABTTF Halit Habipoglu, dass seitens der griechischen Regierung die türkische Identität der Minderheit geleugnet wird, und dass stattdessen immer von der „muslimischen“ Minderheit gesprochen wird. Habipoglu teilte auch mit, dass die Vereine der nicht anerkannten Türkischen Minderheit, die im Namen das Wort „türkisch“ tragen, geschlossen werden und die Neugründung von Vereinen von vornherein nicht erlaubt werden. Obwohl seitens des Europäischen Menschenrechts-Gerichtshofes Griechenland durch drei Urteile dargelegt wurde, dass das nicht rechtens ist, ist dieses Problem noch nicht gelöst.

Vorsitzender Habipoglu informierte desweiteren darüber, dass aufgrund des ehemaligen Artikels 19 des Staatsbürgerschaftsgesetzes zwischen 1955 und 1998 mehr als 60.000 West-Thrakien Türken ihre Staatsbürgerschaft entzogen wurde, weil sie nicht griechisch-ethnische Abstammung haben. Er sagte, dass alle, die entweder staatenlos sind oder die Staatsbürgerschaft des Landes angenommen haben, im Ausland leben, und dass hier seitens der griechischen Regierung an keiner Lösung gearbeitet wird.

Vorsitzender Habipoglu: Autonomie in Bildung und Religion wird untergraben

Habipoglu wies bei dem Treffen mit Vizepräsident László Tőkés darauf hin, dass nach dem Friedensvertrag von Lausanne der Türkischen Minderheit in West-Thrakien Autonomie auf den Gebieten Bildung und Religion zugesichert wurde, aber dass beginnend mit der Militär-Junta 1967 Regelungen diese bis heute untergraben haben. Die Autonome Struktur wird heute nicht in der Form, wie in der Vereinbarung festgelegt, umgesetzt, was zu verschiedenen Problemen im Bereich der Bildung und Religion führt. Habipoglu fügte hinzu, dass viele Eltern gezwungen wären, ihre Kinder auf öffentlich-griechische Schulen zu schicken, weil in Minderheitsschulen die Qualität der Bildung sehr schlecht ist und aktuelles Unterrichtsmaterial fehlt. Im Bereich der Religion erkennt die griechische Regierung die durch die Türkischen Gemeinde gewählten Muftis nicht an, und setzt selbst ernannte ein, sagt Habipoglu und fügte hinzu, dass trotz Versprechungen dieses Problem noch nicht gelöst ist. Darüber hinaus sprach Habipoglu an, dass aufgrund der 3 %-Hürde für unabhängige Kandidaten aus der Türkischen Minderheit der Weg ins Parlament versperrt werde.
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