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Batı Trakya

„Die Einwanderer Sind Der Isolation Ausgesetzt“

30.04.2004
Die Fachmänner in Sachen Diskriminierung riefen dazu auf, legale politische Maßnahmen zu treffen, um die Ausländerfeindlichkeit zu bekämpfen und die Gewährung des Einbeziehens der Minderheiten zum sozialen Leben.

In einer seitens der Abgeordneten der Partei PASOK, Anna Karamanu, am 26.04.2004 veranstalteten Konferenz wurden in freundschaftlicher Weise Informationen über Menschenrechte, Rassismus und Ausländerfeindlichkeit ausgetauscht. Alle Beteiligten wiesen auf das Bedürfnis einer Bevölkerung, die Wert auf Unterschiedlichkeit und auf umfassendere Sache legt.

Karamanu wies bei der Eröffnungsrede darauf hin, dass die Ausländerfeindlichkeit in Griechenland mehr zu spüren ist, als in allen anderen europäischen Ländern.

Nach einer Untersuchung der öffentlichen Forschungsgesellschaft „Nationalzentrum der Sozialen Untersuchung“ stellte sich heraus, dass 64 % der arbeitenden Griechen für die Arbeitslosigkeit die Einwanderer verantwortlich machen. Es stellte sich heraus, dass sogar 39 % der Griechen, welche Einkommen über 900 Euro haben, dieselbe Meinung vertreten.

10 % der Arbeitskraft Griechenlands wird von Eingewanderern gebildet. Mehr als die Hälfte dieser Leute sind vor allem im Bauwesen, in der Landwirtschaft, Produktion und in der Dienstleistungsbranche tätig. Sie sind ungelernte Arbeiter.

Die Vertreter der Einwanderer, die an der Konferenz teilnahmen, forderten die Lösung der Fragen der Einwanderer sowie die Bekämpfung der Ausländerfeindlichkeit und des Rassismus, wobei man eine Strategie in dieser Hinsicht bestimmen sollte. Der Führer der sudanischen Gesellschaft und der ehemalige Gründer des „Forums der Griechischen Einwanderer“, Moavias Ahmet, erklärte, dass er sich um das Einbeziehen der Ausländer in Griechenland zur Gesellschaft beschäftigt, damit man die eigentliche Bedeutung der Frage begreifen kann. Er wies demzufolge auf die Frage der Arbeit –und Aufenthaltsgenehmigung der Einwanderer, wobei er erklärte, dass viele der Einwanderer von den Unbehagen des legalen Prozesses betroffen sind. Er hatte sich wegen der Interesselosigkeit der Mitarbeiter der örtlichen Verwaltungen beschwert, wobei er sagte, dass man die Einwanderer in Griechenland so behandeln würde, als ob sie in das Land „neu eingereist“ wären.

Und der berühmte albanische Journalist Gazmen Kaplani deutete in seiner Zeitung unter dem Titel „Ta Nea“ auf die Einwanderer. Er sagte folgendes: „Wir haben von den Politikern öfters gehört, dass sie uns mögen und umarmen wollen. Wir wollen jedoch, dass sie uns nicht umarmen oder mögen, sondern dass sie uns verstehen“. Er rief die Regierung dazu auf, zu klären, ob die Regierung die Einwanderer als „vorläufige Gastarbeiter“ oder als Mitglieder der Gesellschaft betrachtet.

Der Schwarz-Amerikaner Yvette Jarvis, der der einzige Ausländer ist, der das Recht für griechische Bürgerschaft erlangt hat und Mitglied des Stadtrates von Athen geworden ist, hat seine Erlebnisse als einen Ausländer übertragen, wobei er die Null-Toleranz, Vorurteile, Diskriminierung und Ausländerfeindlichkeit, denen er ausgesetzt war, zum Ausdruck brachte. Er sagte folgendes:

„Man muss vorher eingestehen, dass ein Problem besteht, um das Problem zu bekämpfen. Das Eingestehen ist der erste Schritt bei der Lösungssuche. Griechenland hat bisher die Fragen über Rassismus, Vorurteil und Diskriminierung stets abgeleugnet. Die Einwanderer müssen in Zukunft über ihre Probleme an den für die Entscheidung zuständigen Organen teilnehmen und ihre Meinungen äußern, um zur Findung einer Lösung beizutragen. Die Einwanderer der zweiten und der dritten Generationen sollten ab heute nicht der Diskriminierung ausgesetzt sein. Sie haben Lebensbindungen an das Land, auch wenn sie keine Blutsbindungen haben. Griechenland ist das einzige Land, das sie als ihre Heimat kennen. Erlaubt ihnen, diesem Land ihren Beitrag zu leisten.“

Die Zeitung Kathimerini Vom 30.04.2004