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Batı Trakya

Botschaft von Mehmet Emin Aga

11.06.2004
Der gewählte Mufti von Xanthi, der für die Behandlung im Krankenhaus der Militärischen Medizinischen Fakultät Gülhane in Istanbul liegt, hat am 11.06.2004 eine Predigt über Einheit und Zusammenarbeit ausgearbeitet, die von den Geistlichen der Volkgenossen in den Moscheen in Xanthi gehalten werden sollte.

In der Predigt hieß es:

„Meine lieben moslemisch Türkischen Brüder in West-Thrakien!

Nach dem ich vor einigen Wochen an einer Krankheit gelitten habe und im Staatlichen Krankenhaus in Xanthi eine Zeitlang behandelt wurde, bevorzuge ich die Zeit für die Genesung in Istanbul bei meinen Kindern zu verbringen.

Ich möchte meine Grüße vor allem an die Vorsitzenden und Mitglieder des Beratungsausschusses, des Ausschusses für Predigt, Geistige und Ethische Führung der west-thrakischen Minderheit sowie an die Bevölkerung in Xanthi senden, die mich persönlich besucht, angerufen und Botschaften gesendet haben.

Außerdem möchte ich zum Ausdruck bringen, dass ich von der von allen Mitgliedern des Vaterlandes gezeigte freundlich und aufrichtige Interesse sehr beeindruckt bin. Das Amt des Muftis in Xanthi ist in vertrauenswürdigen Händen. Unsere alle Geistlichen, vor allem der Vorsitzende und Mitglieder des Ausschusses für Predigt, Geistige und Ethische Führung der west-thrakischen türkischen Minderheit erteilen mir jeden Tag Informationen über die Bedürfnisse unserer Bevölkerung. Ich möchte euch mitteilen, dass ich in kürzester Zeit, nachdem ich meine Behandlung vollendet habe an den Tagen, wo Tabak gesät wird, zurückkehren werde.

Meine verehrten Volksgenossen! Man kann nicht zusammen sein, wenn man beieinander ist. Das heißt die tatsächliche Einheit und Zusammenarbeit entsteht nicht dadurch, dass wir körperlich beieinander kommen, sondern dadurch, dass unsere Herzen zusammen sind. Folglich ist es wichtig, dass unsere Herzen für dieselbe Sache zusammenkommen. Dieses herzliche Zusammensein beruht auf derselben Religion, selbe Sprache und selbe Kultur, die wir unter uns teilen.

Die Identität und Kultur eines Volkes sind wie ein Schiff, auf dem die Herzen des Volkes schwimmen. Aus diesem Grund ist es unsere Pflicht, den gemeinsamen Wunsch fortzuführen, ohne dass man dabei Zugeständnisse von unserer Identität und unserer kultureller Werte macht. Schließlich gibt unser allmächtiger Gott uns diese Botschaft: „Natürlich wird der Gott in den Herzen der Menschen, welche glauben und gute Sachen durchführen, Liebe hervorheben.“

Unsere erste Pflicht als moslemische türkische Gesellschaft in West-Thrakien sollte die Durchführung der Sachen sein, die zu Nutzen der Gesellschaft sind sowie die sozialen Werte aufrechterhalten, um unsere Gesellschaft weiterhin bestehen zu lassen. Wir sollten froh sein, Angehörige einer Religion zu sein, die die Liebe und Hochachtung gegenüber den Menschen schätzt.

Liebe Volksgenossen! Wir berücksichtigen als das Erfordernis unserer Religion und unserer Kultur die Werte der christlich-hellenischen Mitbürger, mit denen wir uns das Leben zusammen teilen. Wir sind dadurch bekümmert, zu beobachten, dass unsere Opferbereitschaft, die wir in diesem Land gezeigt haben, nicht genügend belohnt worden ist. Das Grundprinzip des Zusammenlebens ist das Teilen.

Es ist auch Tatsache, dass nicht geschätzte Gutwilligkeit den Dialog zwischen den Gesellschaften unmöglich macht. Aus diesem Grund ist die Verehrung derjenigen, die auf Verachtung beharrlich bestehen, ist nicht Freigebigkeit, sondern der Verrat an der Ehre des Respekts. Wir hoffen, dass wir im Laufe der Zeit sehen, dass unsere Gutwilligkeit geschätzt wird.

Ich grüße euch aus tiefstem Herzen, in der Hoffnung, bald unter euch zu sein, um uns wieder auf den Weg zur Liebe begeben zu können. Gott behüte euch.

Mufti von Xanthi
M. Emin Aga“