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Batı Trakya

Präsident der FUEN Hansen hat die Probleme der Einschulung in Sahinköy zur Sprache gebracht

30.10.2012
Hansen: Kann man nicht als Geldgeber Mindeststandards demokratischer Strukturen fordern?

Die Föderalistische Union Europäischer Volksgruppen (FUEV) veranstaltete vom 23.bis 25. Oktober 2012 in Berlin ihre Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten (AGDM). Bei der 1991 in Budapest von Verbänden deutscher Minderheiten gegründeten informellen Arbeitsgemeinschaft diskutierten dieses Jahr 13 deutsche Minderheiten darüber, wie man den Anliegen der Minderheiten besser Gehör verschaffen könnte. An der Tagung nahm die Sprecherin der Young ABTTF und neue YEN-Vorsitzende Fatma Resit teil.

Die Probleme der türkischen Minderheit in West-Thrakien waren an der Tagesordnung der Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten

Auf der Tagung, die aufgrund der Einladung des Parlamentarischen Staatssekretärs beim Bundesminister der Finanzen und Bayreuther Bundestagsabgeordneten, Hartmut Koschyk MdB, stattfand, berichtete Hansen am 24. Oktober 2012, dass er die Grenzregion zwischen Griechenland und Türkei, West-Thrakien besucht hätte. Hansen sagte, dass die hier lebenden Türken seit 1923 griechische Staatsbürger sind und als Minderheit mit kultureller Autonomie anerkannt sind. Er berichtete, dass mit Beginn der Diktatur der Militärjunta 1967 und der Konflikte auf Zypern die Lage der türkischsprachigen Minderheit stetig verschlechtert hätte.

Hansen, der eine Stadt mit 100 % türkischsprachiger Bevölkerung besuchte, berichtete darüber, dass dort der Vertreter des Bildungsministeriums 20 Kindern den Zugang zum Schulanfang einer bilingualen Schule verwehrte, weil diese nicht den rein griechischsprachigen Kindergarten besucht hatten. Der Schulleiter, ein West-Thrakier-Türke, hatte sich dem widersetzt und musste deshalb seinen Posten räumen. Die Erstklässler haben die türkischen Bücher ausgehändigt bekommen, die griechischen werden ihnen aber von dem neuen Leiter, dem bisherigen griechischen Vizeschulleiter, vorenthalten, ergänzte Hansen.

Griechenland ist seit 1981 Mitglied der EG, hat weder die Rahmenkonvention zum Schutz von Minderheiten noch die Sprachencharta ratifiziert, sagte Hansen. Er fügte hinzu, dass Griechenland geholfen werden muss und soll, und fragte, ob man aber als Geldgeber nicht Mindeststandards demokratischer Strukturen fordern könnte. Hansen betonte, dass gerade unter diesen Umständen es wichtig sei, an einem Vereinten Europa zu arbeiten und an ein gemeinsames Europa zu glauben.

*Fotos: www.koschyk.de; https://www.facebook.com/FUEN.FUEV.UFCE
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