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Batı Trakya

FUEV schickt Vizepräsident Reding der Europäischen Kommission ein Schreiben zum Thema Kindergärten

06.02.2013
Der Präsident der Föderalistischen Union Europäischer Volksgruppen (FUEV) Hans Heinrich Hansen schickte einen Brief an die EU-Kommissions-Vizepräsidentin Viviane Reding, in dem er erklärte, dass den Kindern der türkischen Minderheit in West-Thrakien das Recht auf Bildung in der Muttersprache durch den griechischen Staat und dessen Vertretern verwehrt wird.

Hansen, der West-Thrakien besuchte, äußerte seine Beobachtungen über die Probleme der zweisprachigen Schulen für Minderheiten

Hansen informierte, dass er vom 16. bis zum 20. Oktober 2012 auf Einladung des FUEV-Mitglieds Föderation der West-Thrakien Türken in Europa (ABTTF) mit MdEP Francois Alfonsi und dem Direktor der Internationalen Menschenrechte Ohne Grenzen (HRWF) Willy Fautre in West-Thrakien war, um die Probleme der türkischen Minderheit in West-Thrakien vor Ort zu untersuchen, und traf sich in Komotini und Xanthi mit Vertretern der Minderheit, ihren religiösen Führern und ihren zivilen Organisationen getroffen hat. Nach dem Vertrag von Lausanne von 1923 hat die türkische Minderheit in West-Thrakien das gleiche Recht wie die nicht-muslimische Minderheit in der Türkei, ihre eigenen Schulen zu gründen und ihre Muttersprache zu verwenden, berichtete Hansen, und fügte hinzu, dass während seines Besuches das meist geäußerte Problem der Mangel an zweisprachigen Kindergärten für die Minderheit sei. Mit dem Gesetz 3518/2006 wurde die Schulpflicht von 9 auf 10 Jahre erhöht, und für alle Kinder wurde mit Vollendung des 5. Lebensjahres die vorschulische Erziehung zur Pflicht; Griechenland hat es aber versäumt, für die Kinder der Minderheit, die eine andere Sprache als Griechisch sprechen eine andere Anordnung auszuarbeiten, und hat damit das Prinzip der Nicht-Diskriminierung wegen Nichtumsetzung verletzt, fügte Hansen hinzu.

Hansen informierte darüber, dass sie während ihrem Besuch in dem Dorf Sahin bei Xanthi Familien getroffen haben, deren Kinder nicht in die Minderheiten-Grundschule aufgenommen wurden, weil sie keinen staatlichen Kindergarten besucht hatten; die Eltern hatten sie nicht in einen staatlichen Kindergarten geschickt, weil es keine Minderheiten-Kindergarten mit zweisprachigem Unterricht gibt. Das Problem der Registrierung wurde dann im November behoben, aber es ist nicht eine endgültige Lösung, denn wenn Minderheiten-Kinder gezwungen sind, in staatliche Kindergärten mit nur griechischer Sprachbildung zu gehen, werden ähnliche Probleme auch im nächsten Jahr passieren, so Hansen weiter.

Der ehemalige unabhängige UN-Sachverständige für Minderheiten Gay McDougall hat 2008 in seinen Bericht darauf hingewiesen, dass zweisprachige Kindergärten dazu beitragen, die griechische und türkische Sprache im frühen Alter zu lernen und damit die Integration fördern, erklärte Hansen, und forderte die griechische Regierung auf, zweisprachige Minderheiten-Kindergärten in das Minderheitenschulwesen aufzunehmen. Hansen machte in seinem Brief deutlich, dass der Vertrag von Lissabon, der sich auf die Rechte der Minderheiten-Mitglieder bezieht, und die Charta der Menschenrechte ein Teil der EU-Gesetzgebung sind, und forderte die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission und Kommissarin für das Ressort Justiz, Grundrechte und Bürgerschaft. dazu auf, an der Situation von Minderheiten in den EU-Mitgliedstaaten, darunter Griechenland, mehr Interesse zu zeigen.
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