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Batı Trakya

Presseerklärung

13.08.2004
Der Beratungsrat der Türkischen Minderheiten in West-Thrakien (BTTADK) veröffentlichte eine schriftliche Erklärung mit Kritik auf den Überfall auf die 1. Zentrale Minderheitenschule in Xanthi.

In der Erklärung vom 13.08.2004 wurde Folgendes festgehalten:

„Die BTTADK, hat über den Schulrat Informationen zum Sachschaden erhalten, die in der 1. Zentralen Minderheitenschule in Xanthi neben den zerschlagenen Fenstern, Schäden in den inneren Schulräumen umfassen. Daneben wurde sie auch über die Beschriftung der Tafel sowie der Wände mit Slogans gegen die Minderheiten informiert.

Der Beratungsrat hat beschlossen, dass der Abgeordnete der Minderheit in Rodop, Anwalt Ilhan Ahmet, den Vorfall dringend in Anwesenheit der lokalen Verwaltungs- und Rechtsbehörden verfolgt und die Verstimmung der Bevölkerung an die Regierung übermittelt.

Gerade in einer Zeit, in der die Olympischen Spiele in Griechenland stattfinden, sollte man sich grundlegend nicht in diese Intrige einlassen, die zwischen den türkischen und griechischen Völkern Unruhe stiften will. Nach dem Brandanschlag auf die Okcular Moschee wurde eine Schule von Minderheiten angegriffen. Die Frage einiger Autoritäten an die Funktionäre der Minderheiten, ob sich in den Gebäuden ihrer NGOs Feuerlöschgräte befinden, führen zu neuen Befürchtungen. Vor dem Hintergrund, dass in einem europäischen Land und in dieser Zeit Ereignisse dieser Art eintreten, stellt sich in Frage, ob die Sicherheitsbehörden auch wirklich ihren Massnahmen gerecht werden. Nicht zuletzt kommt sogar der Gedanke auf, dass diese Aktionen auch willentlich durchgeführt werden könnten.

Aus diesem Grund erwägt der Beratungsrat es als notwendig, darauf hinzuweisen, dass die Ignoranz dieser Vorfälle und der mangelnde Strafvollzug gegen die Täter künftig unberechenbare Folgen mit sich ziehen wird.

Nicht zuletzt wird vom Gouverneursamt und der Polizeidirektion sowie von allen betreffenden Behörden in Xanthi, ernste, entschlossene und effektive Massnahmen gegen den Vandalismus auf die Minderheitenschule erwartet.„


Die BTTADK hat am 12.08.2004 eine Erklärung zu den olympischen Spielen in Athen veröffentlicht.

In der Erklärung hiess es wie folgt:

„Die BTTADK, ist sich dem Sinn und der Bedeutung der Olympischen Spiele bewusst, die nach über 100 Jahren wieder in Griechenland stattfinden.

Das Territorium, auf dem heute die west-thrazischen Türken leben, ist die Wiege der Olympischen Spiele, dem Symbol für den Frieden, die Zivilisation, den interkulturellen Dialog und den Geist der Koexistenz auf der Welt. Die hiesigen Türken beabsichtigen nichts anderes als mit ihren christlichen Nachbarn friedlich zusammenzuleben und zur Entwicklung des Landes beizutragen. Jedoch sind sie zutiefst verletzt über die Beibehaltung einiger Tabus in Griechenland, das seit 24 Jahren unter dem Dach der EU steht und in das 21.Jh. voranschreitet. Obwohl die olympische Fackel auch über unsere Region weitergereicht wurde, ist kein einziger Mitglied unserer Bevölkerungsgruppe, obwohl alle griechische Staatsbürger sind, für diesen Auftrag bestimmt worden. Diese Ehre wurde uns, den west-thrazischen Türken gestohlen. Wir empfinden grosses Bedauern darüber und erklären hiermit der Öffentlichkeit unsere tiefe Enttäuschung.

Nachdem unsere Hoffnungen zur Lösung der chronischen Probleme unserer Minderheit während der EU-Regierungsperiode Griechenlands begraben wurden, hat sich unser Augenmerk nun darauf gerichtet, ob die Regierung unter der Neuen Demokratischen Partei (NDP) ihre Wahlversprechen erfüllen wird und ob Griechenland, mit dem weltweit geschmückt dargestellten „Olympischen Geist“ und seinem neuen Gesicht, für die Verbesserung der Lebensumstände sowie die Wiederanerkennung der Rechte der türkischen Minderheit in West-Thrazien den nötigen politischem Willen zeigen und konkrete Schritte einleiten wird.

Wie jeder andere auf diesem Territorium, sind auch wir erfreut darüber, wann immer unser Land weltweit an Respekt und Ansehen gewinnt. Selbstverständlich vertieft sich dies mit der Freude und dem Wunsch einer gesellschaftlichen Solidarität und gemeinsamen Entwicklung, sobald unsere Probleme mit einem aufrichtigen und aufbauenden Verständnis angegangen werden und die jahrzehntelang ersehnten Lösungen in Kraft treten.