ABTTF
DE
ABONNIEREN SIE UNSEREN NEWSLETTER Bülten İcon
Batı Trakya

Man hat durch das staatliche Krankenhaus in Komotini aufgefordert, dass die Ärzte nur griechisch sprechen sollen

21.11.2013
Vorsitzender der Föderation der West-Thrakien Türken in Europa (ABTTF) Herr Halit Habipoğlu: Wenn man bedenkt, dass die türkische Sprache in der Region nach griechisch die meistgesprochene Sprache ist, dann wird die Reaktion der türkischen Minderheit in West-Thrakien auf diesen Runderlaß sehr eindeutig.

Mit seinem am 11. November 2013 veröffentlichen Runderlaß forderte das staatliche Krankenhaus in Komotini von seinen dort tätigen Ärzten, bei ihrer Kommunikation mit den Patienten nur die griechische Sprache anzuwenden. Dieser durch das staatliche Krankenhauses in Komotini veröffentliche Runderlaß, wo neben den griechischen Ärzten noch drei türkische Fachärzte und 13 türkische Assistenzärzte arbeiten, wurde als erster Schritt zur Verhinderung der türkischen Sprache in diesem Krankenhaus interpretiert und damit eine Empörung der Minderheit hervorgerufen.

In einem durch den Direktor des Krankenhauses Herrn Hacinestoras an alle Abteilungen weitergeleiteten Schreiben brachte man zum Ausdruck, dass die Assistenzärzte dort '' eine unverständliche Sprache'' benutzen würden und alle Ärzte mit ihren Patienten nur griechisch sprechen sollen, mit der Rechtfertigung, da dieser Umstand sonst eine Gefahr im Hinblick auf die Gesundheit der Patienten darstellen könnte. Auf die gestellte Frage während eines Interviews, welches der Direktor des Krankenhauses Herr Hacinestoras aufgrund der entstandenen Reaktion der Minderheit sowie der dort tätigen türkischen Ärzte auf diesen Runderlaß mit der Zeitung ''Gündem'' führte, was man mit der in diesem Runderlaß erwähnten ''ungeeignete Sprache'' gemeint wäre, antwortete er, dass sie damit nicht nur die eine und einzige Sprache, sondern neben türkisch auch die russische Sprache und die mit den İmmigranten-Zentren geführten Sprachen angesprochen hätten. Er fügte noch hinzu, dass sie mit diesem Runderlaß allgemein gesehen nicht eine bestimmte Sprache verboten hätten. Seiner Meinung nach hätte der Facharzt einen berechtigten Anspruch darauf, den zwischen dem Patient und den Assistenzärzten bereits geschehene Dialog nachvollziehen zu wollen.

Vorsitzender der Föderation der West-Thrakien Türken in Europa (ABTTF) Herr Halit Habipoğlu hat dazu folgendes mitgeteilt: ''Wenn man bedenkt, dass die türkische Sprache neben den in der Region gesprochenen anderweitigen Sprachen die meist gesprochene Sprache ist, dann wird die Reaktion der türkischen Minderheit in West-Thrakien auf diesen Runderlaß sehr eindeutig. Gerade in einem Zeitabschnitt, in dem ein Gesetzesentwurf gegen Rassismus dem griechischen Parlament vorgelegt wurde, betrachte ich die Veröffentlichung eines derartigen Runderlaßes als ziemlich unglücklich. Diese Thematik wird beim morgigen Treffen, welches durch das Europäische Netzwerk gegen Rassismus (ENAR) organisiert und mit der Beteiligung des griechischen Ombudsmannes stattfinden wird, von den Vertretern der politischen Partei für Freundschaft, Gleichheit und Frieden (DEB) zur Sprache gebracht werden''.