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Batı Trakya

USA hat den Jahresbericht 2013 über die Menschenrechte veröffentlicht

28.02.2014
ABTTF-Vorsitzender Halit Habip Oğlu: Der Bericht, welcher die Probleme unserer Minderheit oberflächlich umfasst und diese aus einer einseitigen Sichtweise betrachtet, wiederholt leider nur die offizielle Erklärung der griechischen Regierung in Bezug auf die Thematik unserer Minderheit

Das Außenministerium der Vereinigten Staaten hat den Jahresbericht 2013 über die Umsetzung internationaler Menschenrechtsverpflichtungen veröffentlicht. Im Abschnitt dieses Berichtes über Griechenland hat man wegen den West-Thrakien Türken in Griechenland mehrmals auf die Bezeichnung ''die muslimische Minderheit in West-Thrakien Griechenlands'' verwiesen.

Die türkische Minderheit von West-Thrakien im Bericht

In diesem Bericht, wo die rassistische Gewaltanwendung den Immigranten oder als fremd wahrgenommenen Personen gegenüber als wichtigstes Problem der Menschenrechte in diesem Land dargestellt wird, nehmen auch die Diskriminierung und soziale Ausklammerung der Minderheit, die als ''muslimische Minderheit in West-Thrakien'' bezeichnet wird, unter den anderen Problemen der Menschenrechte offiziell ihren Platz ein.

In diesem Bericht wird auch die Praktizierung des Scharia-Rechts in West-Thrakien kritisiert. Im Abschnitt dieses Griechenland-Berichts über Justizverfahren erwähnt man, dass die ''muslimische Minderheit in Thrakien'' nach Ansicht der griechischen Regierung die Gesetze der Scharia im Familien- und Zivilrechtsbereich anerkennen würde und die muslimischen Ehepaare, die vor den staatlich ernannten Muftis verheiratet wurden, den Scharia-Bestimmungen unterworfen seien. In der Spalte des Berichts über Diskriminierung heißt es, dass der unabhängige Minderheiten-Experte der Vereinten Nationen eine Erklärung abgegeben haben sollte, in der seiner Ansicht nach die Frauen laut dem Schariagesetz den Männern gegenüber im Hintergrund bleiben und bei manchen innerhalb des Scharia-Rechts zu betrachtenden Angelegenheiten gewissen Bestimmungen unterliegen sollen, die sich mit der Verfassung und den internationalen Standarts nicht vereinbaren lassen. Des weiteren berichtet man noch darin, dass der internationale Menschenrechtsrat empfohlen hätte, die Befugnisse der (staatlich ernannten) Muftis nur auf religiöser Ebene einzuschränken.

Die Regierung in Griechenland anerkennt offiziell nur die ''muslimische Minderheit in Thrakien''

In diesem Bericht wird mitgeteilt, dass manche Bürger, die sich als Türke, Pomaken, Walachen, Romas, Arwaniten und Mazedonisch bezeichnen wollen, offiziell beansprucht hätten, ''die Anerkennung der Sprachminderheit'' oder nur Minderheit anerkannt zu werden. Laut diesem Bericht soll die Regierung nur die sog. 120.000 ''muslimische Minderheit'', die aus Türken, Pomaken und Romas besteht, nach dem Friedensvertrag von Lausanne von 1923 offiziell anerkannt haben.
Die Vereine mit der Bezeichnung ''türkisch'' werden nicht anerkannt

Dem entgegen wird in diesem Bericht mitgeteilt, dass jedes Individuum, das sich als Mitglied einer bestimmten Minderheit bekennt, zum Ausdruck gebracht hätte, Schwierigkeiten zur Erklärung ihrer freien Identität und zur Fortsetzung ihrer Kultur zu haben, auch wenn die Regierung jedem einzelnen Bürger das Recht zum Bekenntnis irgend einer Identität einräumt. Weiterhin wird dort vermerkt, dass die Anwendung der Bezeichnung ''türkisch'' bei den Vereinsnamen verboten sei und die Beantragung zur offiziellen Anerkennung dieser Vereine abgelehnt worden wäre, auch wenn sich viele Personen darunter offiziell als Türke bezeichnen dürfen. Als Schlusspunkt dieses Berichts wird mitgeteilt, dass der Oberste Gerichtshof der griechischen Regierung die in Anspruchnahme zur Anerkennung der Türkischen Union in Xanthi im Jahre 2012 abgelehnt habe, obwohl der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte dies bereits in 2008 für Recht erkannt hatte.

Halit Habip Oğlu: Im vorjährigen Bericht hat man die Anzahl der Minderheit als 150.000 angegeben, was im Bericht dieses Jahres jedoch auf 120.000 reduziert wurde.

Vorsitzender der Föderation der West-Thrakien Türken in Europa (ABTTF), Halit Habip Oğlu, hat in diesem Zusammenhang folgendes mitgeteilt: Der Menschenrechtsbericht der Vereinigten Staaten über Griechenland besagt nur die Wiederholung der offiziellen Erklärung der griechischen Regierung über die türkische Minderheit. In diesem Bericht werden die Gesamtprobleme der türkischen Minderheit von West-Thrakien mit einer Ausnahme der Vereinsgründung total außer Acht gelassen. Obwohl die Anzahl der sog. ''muslimischen Minderheit in West-Thrakien'' im Bericht des Vorjahres als 150.000 angegeben worden war, reduzierte man dies im diesjährigen Bericht nach Angabe der griechischen Regierung auf 120.000. Gegen die geführten Besprechungen mit den Einrichtungen sowie Personen als Vertreter der West-Thrakien Türken und trotz der eingereichten Parallelberichte seitens der ABTTF und Vertretungen sonstiger Minderheiten erstellten die Vereinigten Staaten die Probleme der West-Thrakien Türken in ihrem Bericht sehr oberflächlich und mit einer einseitigen Perspektive. Wie es auch in den vergangenen Jahren der Fall war, werden wir als ABTTF auch in diesem Jahr einen Parallel-Bericht erfassen, in dem wir die Gegenansicht der Minderheit der West-Thrakien Türken in Bezug auf die darin erwähnten Themen darstellen .

Sie können über den Menschenrechtsbericht der Vereinigten Staaten über Griechenland durch folgende Link-Anschrift verfügen: http://www.state.gov/j/drl/rls/hrrpt/humanrightsreport/index.htm#wrapper
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