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Batı Trakya

Brezigar, Vizepräsident der MIDAS, berichtete seine Beobachtungen, die er während seiner Studienreise machte, in der Primorski Dnevnik

14.07.2014
Bojan Brezigar, stellvertretender Präsident der Vereinigung von Tageszeitungen für Minderheiten und Regionalsprachen in Europa (MIDAS), der an der durch eine Zusammenarbeit der Föderation der West-Thrakien Türken in Europa (ABTTF), der Vereinigung von Uni-Absolventen der türkischen Minderheit in West-Thrakien (BTAYTD) und der Partei für Freundschaft, Gleichheit und Frieden (DEB) verwirklichten Studienreise zwischen dem 19.- 22..Juni 2014 teilnahm, hat über seine diesbezüglichen Beobachtungen am 8.Juli 2014 in der Primorski Dnevnik berichtet.

Bojan Brezigar, Hauptverleger der Zeitung Primorski Dnevnik der slowenischen Minderheit in Italien, berichtete, dass die Partei für Freundschaft, Gleichheit und Frieden (DEB), welche als die politische Vertreterin der türkischen Minderheit in West-Thrakien gilt, bei den Wahlen des EU-Parlament aufgrund der dreiprozentigen Wahlhürde trotz der erhaltenen 43.000 Stimmen keinen einzigen Abgeordneten ins Parlament entsenden konnte. Brezigar vermerkte auch, dass für die türkische Minderheit, deren Bevölkerungsanzahl 150.000 beträgt, wegen der auch bei den Nationalwahlen durchgeführten Wahlhürde von 3% nicht möglich war, Abgeordnete, weder unparteiische, noch aus der eigenen Partei, ins Athener Parlament einziehen zu lassen.

Weiterhin teilte Brezigar mit, dass sie den Hauptsitz der DEB-Partei in Komotini aufgesucht und diese Studienreise als FUEV und MIDAS in den letzten Tagen der Ratspräsidentschaft Griechenlands in West-Thrakien gemeinsam in dem Sinne realisiert haben, um ein Zeichen zur Unterstützung gegenüber einer Minderheit zu setzen, die ja letztendlich in Europa am aller wenigsten in Schutz genommen wird. Er wies auf folgende Worte des Herrn Mustafa Ali Çavuş, Generalvorsitzender der DEB-Partei, hin: ''Wir wollen unsere Probleme auf der internatonalen Arena zum Ausdruck bringen. Europa soll unsere Stimme hören''.

Brezigar schrieb in seinem Bericht über die Lebensgeschichte des Herrn Dr. Sadık Ahmet, Gründer der DEB-Partei mit allen Details und brachte zur Sprache, dass er nur deshalb festgenommen worden war, weil er die türkische Minderheit in West-Thrakien nicht als eine muslimische, sondern als ''türkische Minderheit'' definiert hatte. Er teilte mit, dass Dr. Sadık Ahmet die DEB-Partei im Jahre 1991 gegründet hat. Mit seinem Tod im Jahre 1995 war die DEB-Partei mitgestorben, jedoch 2009 wieder ins Leben gerufen worden.

Auf die Frage hin, warum die DEB-Partei an den Wahlen des EU-Parlaments teilgenommen hatte, auch wenn von vornherein bekannt ist, dass man gar keine Chance hatte, Abgeordnete ins Parlament springen zu lassen, antwortete Herr Ozan Ahmetoğlu, stellvertretender Vorsitzender der DEB-Partei folgenderweise wie folgt: ''Wir möchten die Aufmerksamkeit auf unsere Probleme lenken''. Falls die DEB-Partei mit dieser Wahlleistung noch einmal die politische Arena Griechenlands betreten würde, hätte sie mit den anderen Minderheiten des Landes keine Verbindung. Dies vermerkte Brezigar nebenbei. Nach Brezigar wäre der Luzerner Friedensvertrag die einzige Macht der Türken. In diesem Zusammenhang wäre die DEB-Partei in Anbetracht der mutmaßlichen Verluste ihrer eigenen Minderheit nicht willig, bezüglich der Rechte der anderen Minderheiten des Landes im Bereich der Religion und Bildung etwas zu riskieren.

Seiner Ansicht nach ist wäre Minderheit in der Kommunalpolitik einflussreich. Es gäbe insgesamt drei türkische Bürgermeister und 8 von insgesamt 25 Mitgliedern des Gemeinderats in Komotini bestünde aus Türken. Er erwähnte das mit dem Bürgermeister Giorgios Petridis geführte Gespräch und brachte zum Ausdruck, dass Herr Petridis eigentlich noch viel mehr erzählen wollte als er getan hat. Er wüsste seine Grenzen und sei von daher ein erfolgreicher Politiker. Er sagte ihm: ''Immer wenn Sie mit mir als Bürgermeister reden, müssen Sie verstehen, dass ich nur über die muslimische Minderheit spreche''. Auf die Frage über die zweisprachigen Verkehrsschilder antwortete er wie folgt: ''In diesem Punkt können wir mehr tun und mehr leisten. Die bestehenden Bedingungen bewegen sich in eine gute Richtung. Dafür müssen wir sehr aktiv sein''. Nach Brezigar sei Petridis optimistisch. Jedoch hätte er auf einige Fragen und Probleme keine Antwort gegeben.