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Batı Trakya

Acht weitere Grundschulen der türkischen Minderheit von West-Thrakien in Griechenland werden geschlossen!

07.09.2015
ABTTF-Vorsitzender Halit Habip Oğlu: „Mit dieser letzten einseitigen Entscheidung des Bildungsministeriums Griechenlands wird die autonome Struktur der türkischen Minderheit im Bildungsbereich wiederholt ignoriert und damit das Bildungsleben der Minderheitenkinder unmittelbar beeinträchtigt“

Mit der Begründung der ungenügenden Schüleranzahl hat das griechische Ministerium für Kultur, Bildung und religiöse Angelegenheiten beschlossen, acht weitere Grundschulen der türkischen Minderheit von West-Thrakien zu schließen. Laut einer Nachricht der Zeitung Gündem hat das Ministerium aufgrund des Berichtes des Schulamtes der Region Ost Makedonien und Thrakien den Entschluss gefasst, 4 Grundschulen der Minderheit in Rodopi Präfektur, 3 in Xanthi Präfektur und 1 in Evros Präfektur zu schließen. Dementsprechend werden die Grundschulen der türkischen Minderheit in den Dörfern der Präfektur Rodopi, und zwar in Payamdere (Paterma), Karagözlü (Exochi), Muratlı (Mirana) and Çuka (Tsouka), weiterhin in Sinikova (Satre), Çaymahalle (Revma) and Güney Mahalle (Prosilia) der Präfektur Xanthi sowie im Aksakal (Polia) Dorf der Provinz Evros ab Beginn des Schuljahres 2015-2016 geschlossen.

Das Bildungsministerium Griechenlands hatte bereits die Entscheidungen getroffen, 2011 14 Grundschulen, 2013 12 Grundschulen und 2014 18 Grundschulen der türkischen Minderheit von West-Thrakien zu schließen.

Zu dieser Thematik hat sich Halit Habip Oğlu, Vorsitzender der Föderation der West-Thrakien Türken in Europa, (ABTTF) wie folgt geäußert: „Mit dieser letzten einseitigen Entscheidung des Bildungsministeriums Griechenlands wurde die autonome Struktur unserer türkischen Minderheit von West-Thrakien im Bildungsbereich erneut ignoriert. Wir lehnen diese Entscheidung mit Nachdruck ab, dass die Grundschulen unserer Minderheit in Form einer vollendeten Regelung, und zwar ohne Einbeziehung der Stellungnahme unserer Minderheit geschlossen werden. Das Bildungsministerium Griechenlands wollte die Schließung der Grundschulen auf die zurückgehende Schüleranzahl und derzeitige schwere Wirtschaftskrise im Lande zurückführen. Da diese Schulen letztendlich doch keine öffentlichen Schulen sind, kann man diese vorgeführte Begründung mit den besten Willen nicht begreifen. Diese Schulen, die aufgrund des Beschlusses des Ministeriums kurz vor Beginn des Schuljahres 2015-2016 geschlossen werden müssen, haben, wie alle anderen Schulen der Minderheit auch, den Status einer Privatschule. Die Gehälter der in diesen Schulen tätigen türkischen Lehrer, abgesehen von den griechischen Lehrern, die dort griechisch unterrichten, wurden bis heute lediglich seitens unserer Minderheit getragen. Als die türkische Minderheit von West-Thrakien sind wir wieder bereit, die Gehälter unserer Lehrer zu zahlen. Die griechische Regierung sollte im Vorfeld solcher Entscheidungen, die das Bildungsleben und die Zukunft unserer Kinder unmittelbar beeinflussen, unsere Minderheit unbedingt konsultieren und sie von Beginn an bis zum Schluss des Entscheidungsprozeßes mit einbeziehen“.
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