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Batı Trakya

Razzia in zwei Nebenstellen der Vereinigung von Hochschulabsolventen der türkischen Minderheit in West-Thrakien seitens der Staatsanwaltschaft und der Polizei

09.05.2016
ABTTF Vorsitzender Halit Habip Oğlu: „Die gegen die BTAYTD veranstalteten Fahndungsaktionen haben das klare Hauptziel im Auge, die Erlernung der türkischen Sprache, also der Muttersprache unserer Minderheit, durch unsere Kinder zu verhindern“.

Am 21.April 2016 wurden zwei Nebenstellen der Vereinigung von Hochschulabsolventen der West-Thrakien Türken (BTAYTD) in Komotini, welche als eine der wichtigsten Organisationen der in Griechenland lebenden türkischen Minderheit in West-Thrakien gilt, einer Razzia der griechischen Polizei und der Staatsanwaltschaft ausgesetzt. In einer seitens des Vorstands der BTAYTD an die Öffentlichkeit gerichteten schriftlichen Erklärung hat man zum Ausdruck gebracht, dass neben den Aktivitäten der eigenen Mitglieder der Vereinigung, die im Jahre 1982 gegründet wurde, auch ihre allgemeinen Tätigkeiten für die türkische Minderheit in West-Thrakien „manche Kreise“ gestört hatten, die sich seit mehr als 10 Jahren bemühen, die angebotenen Dienstleistungen dieser Vereinigung, unabhängig davon, ob diese für die Minderheit wie auch für die Mehrheit bestimmt sind, zu verhindern,. In diesem Rahmen wurden zwei Nebenstellen in Komotini, und zwar Zentralstelle A und B, am 21.April 2016 durch die Staatsanwaltschaft und unter Begleitung der Polizei aufgrund der Rechtfertigung ''Betreibung eines Kindergartens ohne Genehmigung'' durchsucht. Am 13.Mai 2016 soll die erste Gerichtsverhandlung des Verfahrens vor dem Landsgericht für Strafsachen in Komotini beginnen. Der Vorstand der BTAYTD hat die vorgeworfene Anschuldigung mit Nachdruck abgelehnt und unterstrichen, dass die BTAYTD bis zum heutigen Tag niemals eine illegale Tätigkeit begangen hat. Die Vereinigung würde ohnehin innerhalb ihrer Struktur weder einen Kindergarten noch -hort besitzen. BTAYTD soll entschlossen sein, die Interessen der BTAYTD im rechtlichen Rahmen zu schützen und gegen derartige Anwendungen ohne Rechtsgrundlage vorzugehen. Nach Ansicht des Vorstands soll das gegen die führenden Verwalter und Mitglieder der Vereinigung eingeleitetes Strafverfahren keinerlei Rechtsgrundlage beinhalten.

Bezüglich dieser Angelegenheit hat der Vorsitzende der Föderation der West-Thrakien Türken in Europa (ABTTF) Halit Habip Oğlu folgendes mitgeteilt. „In einer Zusammenarbeit mit der ABTTF bemüht sich die BTAYTD mit ihrer Tätigkeit auf internationaler Ebene ihren Beitrag für die Lösung der Probleme der türkischen Minderheit in West-Thrakien zu leisten. In den letzten Jahren führt die BTAYTD mit Hilfe von ehrenamtlichen Dienstleistungen ihrer Mitglieder aus verschiedenen Berufsgruppen zusätzlich noch durch, neben Bildung auch im sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Bereich Aktivitäten in die Wege zu leiten, um den fehlenden Bedürfnissen unserer Minderheit zu entsprechen. Die multidimensionalen Aktivitäten unserer Vereinigung nur zu Gunsten unserer Kinder, also was unsere Zukunft bedeutet, versetzen die griechischen Behörden aus welchem Grund auch immer in Unruhe. In diesem Zusammenhang werden ihre Zweigstellen einer Razzia unter Begleitung der Staatsanwaltschaft und Polizei ausgesetzt, ihren Verwalter vorgeworfen, innerhalb der Struktur dieser Vereinigung ohne Genehmigung einen Kindergarten oder -hort zu betreiben und dagegen ein Strafverfahren eingeleitet. Bekanntlich wurde der Besuch eines Kindergartens mit der Erhöhung der Schulpflicht von 9 auf 10 Jahren in unserem Land Griechenland eine Pflicht. Gemäß der mit dem Lausanner Friedensvertrag von 1923 unter Garantie gestellten Bildungsautonomie haben wir die Gründung von türkisch- und deutschsprachiger Kindergärten angefordert, was leider nicht zur Anwendung kam. In diesem Fall müssen unsere Kinder die staatlichen Kindergärten besuchen, die nur griechisch unterrichten. Die Kinder unserer Minderheit, die davon träumen, eines Tages beidsprachige Kindergärten in West-Thrakien zu besuchen, können unsere Muttersprache Türkisch nur anhand der eigenen Möglichkeiten und Aktivitäten unserer Vereinigung erlernen. Nun versucht man, durch solche Razzien ohne jegliche Rechtfertigung diese Aktivitäten unserer Vereinigung zu stoppen, damit die Erlernung der türkischen Sprache seitens unserer Kinder verhindert werden kann“.

Um den Gesamtinhalt der schriftlichen Erklärung der BTAYTD zu lesen, wenden Sie sich bitte an: http://www.btaytd.com/v2/view.php?lng=tr&id=158
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