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Batı Trakya

In Griechenland verändert man das Bildungssystem fundamental

16.05.2017
Halit Habip Oğlu: “Bei den seitens der griechischen Regierung eingeplanten Veränderungen, die man im Bildungssystem ins Leben rufen möchte, sollte man die autonome Struktur der Schulen der türkischen Gesellschaft in West-Thrakien unbedingt berücksichtigen und unsere Forderung schnellstens in die Tat umsetzen, welche vorsieht, im Bereich des Schulsystems für Minderheiten zweisprachige Kindergärten zu eröffnen“.

Der Ministerpräsident Griechenlands Alexis Tsipras hat am 9. Mai 2017 das Ministerium für Bildung, Forschung und religiöse Angelegenheiten aufgesucht und während der mit Minister Kostas Gavroğlu gemeinsam vorgenommenen Pressemitteilung zum Ausdruck gebracht, welche Veränderungen die griechische Regierung einplant, im Bildungssystem ins Leben zu rufen. Herr Tsipras und Gavroğlu haben beide erklärt, dass die Änderungen sowie Neuigkeiten in Bildungsbereich die Elementarstufe (Kindergartenbesuch), Primarstufe, Sekundarstufe und den Bereich des Studiums umfassen würden.

Im Rahmen dieser Veränderungen sollen der obligatorische Kindergartenbesuch in Griechenland von einem auf zwei Jahre, und die obligatorische Gesamtbildungsdauer auf vierzehn Jahre erhöht werden. Ab September 2017 sollen in allen Schulen Griechenlands auf der ganzen Landesebene das Ganztagsschulsystem eingeführt werden. In diesem Rahmen sollte man das Ziel erreichen, die Zahl der Schüler in den Klassen der Grundschulen stufenweise zu reduzieren und innerhalb von drei Jahren auf zweiundzwanzig Schüler herunterzusetzen. Die Aufnahmeprüfungen in die Universitäten sollen ebenfalls stufenweise aufgehoben werden. Die entsprechende Gesetzesvorlage soll in diesem Sinne im kommenden Herbst beim griechischen Parlament abgestimmt werden. Man erwartet, die Veränderungen im Bildungsbereich innerhalb von drei Jahren ins Leben zu rufen.

In dieser Beziehung hat der Präsident der Föderation der West-Thrakien Türken in Europa (ABTTF) Halit Habip Oğlu folgendes mitgeteilt: “Die Erhöhung der obligatorischen Bildungszeit in unserem Land Griechenland auf vierzehn Jahre und die Steigerung des zwingenden Kindergartenbesuchs auf zwei Jahre werden die Bildung der türkischen Minderheit unmittelbar beeinflussen. Da die Bildungsautonomie der türkischen Community in West-Thrakien laut dem Lausanner Friedensvertrag von 1923 sichergestellt wurde, ist sie aufgrund dessen berechtigt, eigene Schulen zu gründen, zu verwalten und zu kontrollieren. Von daher soll die griechische Regierung bei den eingeplanten Veränderungen, die sie im Bildungsbereich ins Leben rufen will, manche Einmischungen besonders vermeiden, die der autonomen Struktur der West-Thrakien Türken Schaden zufügen können. Sie soll auch unsere Forderung möglichst schnell in die Tat umsetzen, welche im Rahmen des Schulsystems der Minderheiten die Eröffnung der Kindergärten mit zweisprachiger Bildungsmöglichkeit, also türkisch und griechisch, vorsieht”.