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Batı Trakya

ABTTF nahm an dem Implementierungstreffen zur Menschlichen Dimension der OSZE in Warschau teil

15.09.2017
Am Implementierungstreffen zur Menschlichen Dimension, welches seitens der Organisation für Zusammenarbeit und Sicherheit in Europa (OSZE) vom 11. bis 22. September 2017 in der polnischen Hauptstadt Warschau realisiert wurde, haben der stellvertretende Vorsitzende der Föderation der West-Thrakien Türken in Europa (ABTTF) und die Direktorin der internationalen Beziehungen der ABTTF Frau Melek Kırmacı teilgenommen. Bei diesem Treffen, in dem die türkische Gesellschaft der West-Thrakien Türken durch die ABTTF und die Gesellschaft von Hochschulabsolventen der türkischen Minderheit in West-Thrakien (BTAYTD) vertreten wurde, haben die Vertreter die Gelegenheit gefunden, die Herausforderungen zum Ausdruck zu bringen, denen die türkische Gesellschaft in den verschiedenen Bereichen ausgesetzt sind.

Die ABTTF, die im Laufe der Tagung unter dem Begriff Toleranz und Nichtdiskriminierung am 14. September das Wort ergriff, wies darauf hin, dass das Recht der türkischen Gesellschaft, ihre eigenen Religionsführer selbst zu wählen, durch den Staat entzogen wurde, der anhand des in Kraft getretenen 240-Imam Gesetzes seine Kontrolle über die türkische Gesellschaft noch mehr zu verstärken versucht.

Am 15. September brachte die ABTTF die gegen die türkische Gesellschaft gerichteten Hasssprüche und -delikte auf die Tagesordnung und fügte den Anschlag der Partei Goldene Morgenröte während der Gedenkzeremonie hinzu, welche zum Anlass des Todesjahres des Herrn Dr. Sadık Ahmet, der Führer der türkischen Gesellschaft im Jahre 2016 veranstaltet wurde. Als aktuelles Ereignis trug die ABTTF ebenfalls die Äußerung des Vorsitzenden der Zentralen Einheitspartei Vasilis Levendis während der Handelsmesse in Thessaloniki auf die Tagesordnung, mit der er die West-Thrakien Türken als nationale Gefahr darstellte. Die Hass-Sprüche über die türkische Gesellschaft auf der politischen Bühne würden die gegenwärtige Situation hierzulande wahrheitsgemäß reflektieren. So die ABTTF.

Am Nachmittag des gleichen Tages hat die ABTTF die Schwierigkeiten der türkischen Gesellschaft im Bereich der Bildung auf den Tisch gelegt. In diesem Zusammenhang wurden die Defizite an den zweisprachigen Kindergärten im Rahmen der Bildungsautonomie der Minderheiten, die Schließung der Grundschulen aufgrund der ungenügenden Schüleranzahl und die Ernennung der Muftis in den staatlichen Schulen als angebliche Religionslehrer laut dem 240 Imam-Gesetz kritisiert.

Pervin Hayrullah und Onur Mustafa Ahmet, die im Namen der BTAYTD an diesem Treffen teilnahmen, haben die Probleme der West-Thrakien Türken in verschiedenen Bereichen, wie die Ernennung von Muftis, Stiftungen, Hassdelikte, und Bildung in Erwägung gezogen. Zudem haben die Vertreter des Kultur- und Solidaritätsvereins der Türken auf Rhodos, Kos und Dodekanes Insel, die als Vertreter der auf Rhodos und Kos lebenden Türken an dem Treffen teilnahmen, die Probleme der Türken auf den genannten Inseln zum Ausdruck gebracht. Griechenland machte bei jeder Sitzung von seinem Antwortrecht Gebrauch und wiederholte immer wieder den Begriff “die muslimische Minderheit in West-Thrakien”. Damit wollte Griechenland die These bekräftigen, dass es in West-Thrakien nur eine staatlich anerkannte muslimische Minderheit gibt. Im Hinblick darauf lehnte Griechenland die Kritiken vehement ab, die durch die Äußerungen der ABTTF und BTAYTD in den Raum geworfen wurden. Dementsprechend sollen die Türken auf Rhodos und Kos keine Türken, sondern Muslime sein, die über die kulturellen und religiösen Rechte auf der Grundlage der Staatsangehörigkeit verfügen.
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