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Batı Trakya

Griechische Presse reagiert panisch auf ECOSOC-Akkreditierung der ABTTF

07.08.2006
In der griechischen Presse wird die Akkreditierung der ‚Föderation der West-Thrakien-Türken in Europa’ (ABTTF) als NGO beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen (ECOSOC) mit Entrüstung aufgenommen. Die entsprechende Meldung in der Tageszeitung ‚Chronos’ ist überschrieben mit „Sie wiegeln auf“

Die Akkreditierung der ‚Föderation der West-Thrakien-Türken in Europa’ (ABTTF) als NGO beim ‚Wirtschafts- und Sozialrat’ der UNO (UN-ECOSOC) hat in der lokalen Presse in West-Thrakien ein negatives Echo gefunden. Die Zeitung ‚Elefthero Thraki’ sieht einen Zusammenhang mit Prozessen gegen Griechenland vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, während die in Komotini/Gümülcine erscheinende Zeitung ‚O Chronos’ (‚Die Zeit’) Verschwörung wittert und ihren Artikel betitelt mit:

„Sie wiegeln auf“

Weiter heißt es in ‚O Chronos’: „Weil die ABTTF von ECOSOC akkreditiert wurde, wollen sie jetzt, dass ihre Vereine in Thrakien von der Regierung anerkannt werden.“ Unter Verweis auf die Erklärungen der ABTTF zu den griechischen Kommunalwahlen wird gesagt, dass die ECOSOC-Akkreditierung den Vereinen internationale Legitimität verschaffe. Die ABTTF wird als Organisation beschrieben, die im griechischen Thrakien in Zukunft für Probleme sorgen könne. Die griechischen Regierungsstellen werden aufgefordert, die Aktivitäten der ABTTF genau zu verfolgen und zu erklären, was sie bisher dagegen unternommen hat.

Griechisches Außenministerium berät sich

In der in Alexandroupolis/Dedeağaç erscheinenden Zeitung ‚Eleftheri Thraki’ (‚Freies Thrakien’) wird die ECOSOC-Akkreditierung der ABTTF mit folgenden Worten kommentiert: „Durch den erwähnten Beschluss bekommt die ABTTF die Genehmigung, die UNO in Minderheitenfragen zu beraten und darf an den Hauptstandorten der UNO in New York und Genf Vertretungsbüros einrichten. Das griechische Außenministerium berät über die Bedeutung dieser Entwicklung, die sich kurz vor der Entscheidung über einen Antrag beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte auf Zurückweisung eines Urteils des ‚Areopagos’ ergab. Die Rückweisung des Beschlusses des griechischen Obersten Gerichtshofs, die ‚Türkische Union von Xanthi’ zu verbieten, wird mit der Absicht angestrebt, bei der Namensgebung von Vereinen in Zukunft die Bezeichnung „türkisch“ verwenden zu dürfen.

Habipoğlu: „Friedliches Engagement“

Der ABTTF-Vorsitzende Halit Habipoğlu kommentierte die Reaktionen der griechischen Presse und bezeichnet die geäußerten Befürchtungen als grundlos. Die ABTTF setze sich für nichts anderes ein als die Erfüllung der berechtigten Ansprüche jedes einzelnen Angehörigen der in Griechenland lebenden türkischen Minderheit auf einen für europäische Bürger angemessenen Lebensstandard. Man werde nicht zulassen, dass dieses friedliche Engagement in den Schmutz gezogen wird. Die Akkreditierung der ABTTF beim UN-ECOSOC sei für Griechenland kein Grund zur Sorge. Diese Anerkennung einer Organisation, die sich für demokratische Rechte einsetze, sollte vielmehr als Gewinn für Griechenland angesehen werden.
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