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Batı Trakya

Die muslimischen Türken in Griechenland sind nicht gleichberechtigte Bürger

24.09.2006
Aus der türkischen Presse

Die muslimischen Türken in Griechenland sind nicht gleichberechtigte Bürger
aus: ‚Sabah’, 24.09.2006,

Die Probleme in der Region West-Thrakien, in der die türkische Minderheit Griechenlands die Mehrheit stellt, sind von der türkischen Regierung oft zur Sprache gebracht worden. Dieses Mal allerdings werden Probleme wie „türkische Identität“ und „Verlust der Staatsangehörigkeit“ nicht von Türken zur Sprache gebracht, sondern vom angesehensten Verfassungsrechtler des Landes, von Nikos Alivizatos. In einem Artikel in der angesehenen griechischen Tageszeitung ‚Ta Nea’ schreibt er, dass Griechenland bestimmte Regeln, denen es als EU-Mitglied verpflichtet sei, gegenüber der türkischen Minderheit nicht befolge. Er schreibt, dass die Minderheit in West-Thrakien trotz einiger Reformen im griechischen Staatsangehörigkeitsgesetz persönlich, gesellschaftlich und politisch vor der Verfassung immer noch nicht gleichgestellt sei.

Prof. Alivizatos stellt fest, dass trotz Ermahnungen von Seiten der EU Gesetze aus der Zeit der Militärdiktatur zwischen 1967 und 1974 bis heute in Anwendung sind. Als Beispiel führte er an, dass Angehörigen der türkischen Minderheit, als sie für drei Monate das Land verließen, ihre Staatsbürgerschaft aberkannt wurde, obwohl sie sie dort Steuern zahlten. Die Rechtsprechung des obersten griechischen Gerichtshofs, nach der die Verwendung des Wortes „türkisch“ in Vereinsnamen durch die Minderheit als ungesetzlich angesehen werde, widerspricht seiner Meinung nach der EU-Gesetzgebung. Auch sei es undemokratisch, sich aus dem Grund gegen die Kandidatur der Rechtsanwältin Gülbeyaz Karahasan für das Amt des Superpräfekten zu stellen, weil sie der Minderheit in Westthrakien angehöre. Schließlich wird auch kritisiert, dass die griechisch-orthodoxe Kirche christlichen Familien mit griechischer Staatsangehörigkeit ab dem dritten Kind ein Zusatzgehalt zahle, dass aber Muslimen griechischer Staatsangehörigkeit solche Zahlungen nicht gewährt würden.
Stelyo Berberakis - Athen

http://www.sabah.com.tr/2006/09/24/gnd118.html