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Batı Trakya

5. Internationaler Kongress der West-Thrakien-Türken beschäftigte sich mit der türkischen Minderheit in Griechenland

07.09.2006
Die Föderation der West-Thrakien-Türken in Europa (ABTTF) hat mit einer 19-köpfigen Delegation aus Vorstandsmitgliedern, Experten und Mitarbeitern am 5. Internationalen Kongress der West-Thrakien-Türken teilgenommen, der vom 15. bis zum 17. September 2006 in Istanbul abgehalten wurde.

Der vom ‚Istanbuler Solidaritätsverband der West-Thrakien-Türken’ (İstanbul Batı Trakya Türkleri Dayanışma Derneği) organisierte Kongress, auf dem auch der türkische Premierminister Recep Tayyip Erdoğan sprach, stieß auf großes Interesse. West-Thrakien-Türken aus den unterschiedlichsten Län-dern, darunter auch Griechenland, Deutschland, die USA und Österreich, untersuchten auf dem Kongress die Situation der West-Thrakien-Türken in Griechenland, die immer wieder ungerechter Be-handlung und staatlichem Druck ausgesetzt sind, und stellten neue Strategien und Lösungswege für das Problem vor.

Ministerpräsident Erdoğan, der während der Eröffnungsreden des Vorsitzenden des Solidaritätsver-bandes der West-Thrakien-Türken, Erol Kaşıfoğlu, und des ABTTF-Vorsitzenden Halit Habipoğlu bereits anwesend war, erklärte in seiner darauffolgenden Ansprache, er habe sich schon mehrfach be-müht, mit der griechischen Regierung bezüglich der Belange der West-Thrakien-Türken in diplomatische Beziehungen zu treten, seine Initiativen seien jedoch stets negativ beantwortet worden. Erdoğan betonte, die Türkische Republik stehe jederzeit hinter der türkischen Minderheit in Griechen-land. Sollten die Probleme anhalten, so Erdoğan weiter, werde man das gegenseitige Abkommen über die in den beiden Ländern lebenden Minderheiten erneut prüfen müssen.

Der ABTTF-Vorsitzende Halit Habipoğlu erklärte in seiner Rede, die West-Thrakien-Türken hätten im EU-Mitgliedsstaat Griechenland auf wirtschaftlicher, politischer und gesellschaftlicher Ebene noch immer unter Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit zu leiden. „Der Status der West-Thrakien-Türken wurde genau wie der der Istanbuler Griechen im Vertrag von Lausanne festgesetzt. Wenn es bei den Istanbul-Griechen aber irgendein Problem gibt, so wird dieses Problem mit Unterstützung Griechenlands auf lautstarke Weise an die Weltöffentlichkeit gebracht. Dabei können die West-Thrakien-Türken, deren Anzahl weit größer ist als die der Istanbul-Griechen, nicht einmal die Rechte nutzen, die ihnen laut den grundlegenden nationalen und internationalen Abkommen zustehen – von der Forderung nach weitergehenden Rechten ganz zu schweigen.”

Der Stand der ABTTF, an dem Nachrichtenbulletins, wissenschaftliche Studien, Presseberichte und viele weitere Informationsmaterialien auf Türkisch, Deutsch, Englisch und Griechisch auslagen, erfreu-te sich eines regen Interesses bei den Kongressteilnehmern.

Daneben präsentierten Vorstandsmitglieder und Experten der ABTTF jeweils einen Beitrag in den sechs verschiedenen Ausschüssen, die zu den Themenbereichen „Lokalverwaltung – politische und zi-vile Organisation“, „Recht und Menschenrechte“, „Bildung und Kultur“, „Religionsangelegenheiten und Stiftungen“, „Internationale Beziehungen – Presse und Information“ und „Wirtschaft“ zusammen-kamen.
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