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Batı Trakya

12 weitere Minderheiten-Schulen werden geschlossen

04.03.2013
Vorsitzender Halit Habipoglu: Die griechische Regierung sollte berücksichtigen, dass die türkische Minderheit in West-Thrakien eine autonome Struktur im Bereich der Bildung hat und dementsprechend handeln.

Das griechische Ministerium für Bildung, lebenslanges Lernen und religiöse Angelegenheiten hat entschieden, vorübergehend 12 Schulen der türkischen Minderheit in West-Thrakien zu schließen mit der Begründung, dass die Zahl der Schüler unzureichend sei. Nach der im Amtsblatt am 15. Februar 2013 veröffentlichten Entscheidung werden für 7 Schulen in Xanthi, 4 in Rodope und 1 in Mariza keine Lehrer ernannt und der Schulbetrieb wird für diese 12 Schulen vorübergehend ausgesetzt.

An 7 Schulen in Xanthi, 4 in Rodope und 1 in Mariza wird der Schulbetrieb eingestellt

Laut einem Bericht in der Zeitung “Rodopes Wind” wird an 12 Schulen der türkischen Minderheit in West-Thrakien vorübergehend der Betrieb eingestellt, und wenn die Schülerzahl in absehbarer Zeit nicht wächst, werden diese Schulen irgendwann ganz geschlossen.

2011 hatte Griechenland beschlossen, Schulen zusammenzulegen, um damit Kosten im Bildungsbereich einzusparen, und dann an den verbleibenden Schulen die Bildungsqualität zu steigern. Durch diese Aktion wurde die Zahl der Schulen von 1.933 auf 877 reduziert. Im Rahmen dieser Zusammenlegung wurden 14 Schulen der türkischen Minderheit in West-Thrakien ganz geschlossen. Somit sank die Zahl der Minderheit-Schulen in West-Thrakien auf 174. Mit der Entscheidung des griechischen Bildungsministeriums, den Betrieb von 12 Minderheiten-Schulen vorübergehend einzustellen, wird die Zahl der Minderheiten-Schulen in West-Thrakien auf 162 sinken.

Vorsitzender der Föderation der West-Thrakien Türken in Europa (ABTTF) Halit Habipoglu: “Die Entscheidung des griechischen Bildungsministerium, 12 Minderheiten-Schulen in West-Thrakien aufgrund unzureichender Schülerzahlen zu schließen, wurde ohne die Einholung der Meinung der türkischen Minderheit in West-Thrakien gefällt. Solch eine Entscheidung sollte der türkischen Minderheit in West-Thrakien obliegen, die eine autonome Struktur im Bildungsbereich hat. Wenn der Betrieb an Minderheiten-Schulen vorübergehend eingestellt werden soll aufgrund geringer Schüleranzahl, um dann vielleicht später doch noch ganz geschlossen zu werden, so muss solch eine Entscheidung gemeinsam mit der türkischen Minderheit getroffen werden. Die Zahl der Minderheiten-Schulen in West-Thrakien wird aus verschiedenen Gründen immer weniger. Nun hat die griechische Regierung wieder eigenwillig entschieden, weitere 12 Schulen zu schließen. Demgegenüber wurde letztes Jahr von der türkischen Regierung der Antrag zur Öffnung einer Grundschule auf Gökceada genehmigt, nachdem Schulen der griechischen Minderheit in Istabul aufgrund Schülermangels geschlossen wurden. Als ABTTF fordern wir von der griechischen Regierung, dass bei Themen, die die türkische Minderheit in West-Thrakien direkt betreffen, die Minderheit in den Entscheidungsprozess mit einbezogen wird. Und was den Bildungsbereich anbetrifft, sollte die griechische Regierung die autonome Struktur der türkischen Minderheit in West-Thrakien berücksichtigen und Entscheidungen auf diesem Gebiet der Minderheit überlassen.”