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Batı Trakya

Die Antwort der ABTTF auf die Äußerungen von ND-Minister Evripidis Stylianidis

16.12.2014
Evripidis Stylianidis, Abgeordneter der ND (Neue Demokratia) aus Rodopi und Vorsitzender der NATO-Parlamentarischer Versammlung Griechenlands hat während einer Aktivität in New-York vorgetragen, dass die Politiken, welche Griechenland in West-Thrakien durchführt, sehr demokratisch sind.

Weiterhin teilte Stylianidis mit, dass die Politiken Griechenlands der muslimischen Minderheit gegenüber in den seitens des Auswärtigen Amtes der Vereinigten Staaten und der UNO veröffentlichten Berichten als gerecht zu empfinden sind. Er fügte noch hinzu, dass die Probleme wie Fundamentalismus und Dschihadismus, mit denen man sich in letzter Zeit besonders auseinander setzen musste, aufgrund der richtig durchgeführten Politik Griechenlands niemals für die muslimische Minderheit in Frage kommen.

Da Stylianidis die türkische Minderheit in West-Thrakien, die griechische Staatsbürger sind, mit den Fundamentalisten und Dschihadisten gemeinsam erwähnte und den Eindruck erweckte, als ob die Minderheit in diese Richtung tendieren würde, sind als schwerwiegende Äußerungen anzusehen . Im Gegenteil zu diesen Äußerungen nimmt die türkische Minderheit Griechenland jederzeit als ihr eigenes Land wahr und fühlt sich an die Kultur für Demokratie, Toleranz und gemeinsames Leben fest gebunden. Jedoch lässt die griechische Regierung die gleiche Toleranz und den Ansatz für Gleichberechtigung dermaßen missen, so dass in Athen, in der ca.1.000.000 Menschen leben, nicht mal eine einzige Moschee gebaut und geduldet werden kann.

Als ABTTF empfinden wir seine Äußerungen mit Erstaunen und Bedauern und möchten daran erinnern, dass die seit Jahren bestehenden Probleme der türkischen Minderheit in letzter Zeit häufiger und größer werden, anstatt dass sie gelöst wurden. Nachdem das autonome Recht im Religionsbereich der türkischen Minderheit ab 1990 entzogen wurde, hat man diesmal mit einem im griechischen Parlament zugestimmten Beschluss einen heftigen Schlag der Bildungsautonomie versetzt. Des Weiteren setzt die griechische Regierung die Beschlüsse, welche seitens des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte zu Gunsten der türkischen Minderheit in West-Thrakien getroffen wurden, seit Jahren nicht in die Praxis um.
Die griechische Regierung leugnet die in ihrem Land lebenden ethnischen Minderheiten und behauptet wie bisher, dass dort nicht die türkische, sondern in diesem Sinne nur eine muslimische Minderheit lebt.

Diese und ähnliche Praktiken deuten einfach darauf hin, dass die Politiken, welche seitens unseres Landes Griechenland der türkischen Minderheit gegenüber angewendet werden, von den Kriterien in Europa in Bezug auf den Standart für Demokratie und Menschenrechte in weit entfernt sind. Aus diesem Grund bringen die Äußerungen von Stylianidis alles andere als die Wahrheit zum Ausdruck und bestehen nur daraus, was seine Unterhaltungspartner hören wollen. Wir erwarten von unserem Land Griechenland, dass die Regierung zunächst die Probleme, denen wir seit Jahren ausgesetzt sind, akzeptiert und für eine Lösung dieser Probleme konkrete Schritte mit guten Willen vornimmt.