Der letzte Schlag gegen die Bildungsautonomie der türkischen Minderheit von West-Thrakien ist das neue Bildungsgesetz

ABTTF-Vorsitzender Halit Habip Oğlu: „Die Behauptung, dass das im November 2014 durch das Parlament unseres Landes Griechenland verabschiedete Gesetz über das Bildungswesen der türkischen Minderheit in einem Dialog mit der Minderheit vorbereitet wurde, entspricht keineswegs der Wahrheit. Dieses neue Gesetz bezweckt, die Kontrolle und Zuständigkteit des Staates über das Bildungswesen der Minderheit zu erhöhen“

Mit einer Presseerklärung hat der Verein der von Pädagogischen Privatakademie in Thessaloniki (SÖPA), absolvierten Lehrer der Minderheitenschulen von Xanthi eine Reaktion gegen die Behauptung gezeigt, dass das neue Gesetz 4310/2014 über das Bildungswesen der türkischen Minderheit von West-Thrakien, das im November 2014 durch das griechische Parlament verabschiedet wurde, unter Kenntnisnahme aller Lehrervereine der Minderheit und mit Einvernehmen ihrer positiven Stellungnahme vorbereitet wurde. Nach der Nachricht der Zeitung Gündem soll aus der Pressemitteilung des Vereins der Lehrer der Minderheitenschulen von Xanthi verlauten, dass es in dem an den Vereinsvorsitzenden Nurettin Kıyıcı gerichteten Schreiben steht, dass Griechenland in seiner Antwort auf den seitens des Sprechers des Greek Helsinki Monitors Panayotis Dimitras an den Ausschuss für Wirtschaftliche, Soziale und Kulturelle Rechte der Vereinten Nationen eingereichten Bericht, der auch auf das Bildungswesen der Minderheit in West-Thrakien verweist, behauptet, das o. g. Gesetz in enger Beratung mit den Lehrervereinen und ihrem Einvernehmen ihrer positiven Stellungnahme vorbereitet und in die Praxis umgesetzt wurde, was nicht der Wahrheit entspricht und mit großem Bedauern zur Kenntnis genommen wurde. Weder im Laufe der Vorbereitungsphase noch in der Umsetzung dieses Gesetzes war ein Dialog mit den Einrichtungen, besonders mit den Vereinen der Minderheit hergestellt worden.

Halit Habip Oğlu, Vorsitzender der Föderation der West-Thrakien Türken in Europa (ABTTF): „Mit dem am 27. November 2014 durch das griechische Parlament verabschiedete Bildungsgesetz 4310/2014 hat unser Land Griechenland noch einmal bewiesen, dass es die türkische Minderheit von West-Thrakien weiter ignoriert. Dieses neue Bildungsgesetz, das ohne jegliche Beratung mit unserer Minderheit vorbereitet und in die Praxis umgesetzt wurde, bedeutet ein letzter Schlag gegen die Bildungsautonomie der türkischen Minderheit. Mit diesem Gesetz, wogegen die Abgeordneten unserer Minderheit während dessen Abstimmung im Parlament votiert haben, bezweckt man nichts anderes, als die Steigerung der Kontrolle und Zuständigkeit des Staates im Bildungswesen der Minderheit. Die Lösung der Probleme der Minderheit im Bildungswesen kann nur erreicht werden, wenn unser Land Griechenland seine irrealen Behauptungen unterlässt und mit unserer Minderheit einen direkten Dialog beginnt. Als Minderheit befinden sich unsere Erwartungen und Interessen in dieser Richtung“.