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Batı Trakya

Griechenland muss sich von den Komplexen befreien

10.11.2005
ABTTF Pressebüro, Witten – 08.11.2005

Pressemitteilung:

“Griechenland muss sich von den Komplexen befreien”

Die Muslime, die in Athen leben, müssen ihre Feiertagsgebete in den Korridoren von Stadien verrichten, weil es keine für sie geeignete Gebetsstätten gibt. Weil die Fotos dieser Gebete in der Presse erschienen sind, hat der Vorsitzende der Föderation der West-Thrakien Türken in Europa (ABTTF) Halit Habipoðlu gesagt: “Griechenland muss sich von seinen Komplexen befreien, in dem es die Moscheen in Athen für Gebete freigibt”.

Entgegen dem internationalen Druck weigert sich Griechenland, die Moscheen in Athen für Gebete freizugeben. In Athen leben ca. 200.000 Muslime, davon 15.000 Türken. Aber die Muslime haben immer noch keine Gebetsstätte, wo sie ihre Gebete verrichten können. Deswegen besitzt Griechenland unter der “Gruppe der EU der 15” als einziges Land die Besonderheit, in seiner Hauptstadt keine Moschee zu haben. Auch vor den Olympischen Spielen wurde viel über die Realisiering des Moschee-Projekts diskutiert. Die wichtigste Institution, die auch damals der größte Gegner dieses Projekts war, ist die Kirche. Griechenland wird von einem semi-teokratischem Regime regiert. Weil die Kirche bei der Entstehung des griechischen Nationalismus eine entscheindende Rolle hatte, besitzt die Kirche wegen diesen historischen Gründen grundlegende Besonderheiten. Keine der Parteien innerhalb des Systems, die sozialistisch-kommunistischen Parteien inbegriffen, konnten diese besondere Stellung der Kirche in Frage stellen. Die einzige Konfrontation zwischen der Politik und der Kirche fand vor ein paar Jahren statt, als in Griechenland der Vermerk über die Religionszugehörigkeit aus den Personalausweisen gestrichen werden sollte. Obwohl die Kirche in der Politik eine entscheidende Rolle hat, war dies die erste Niederlage der Kirche, aber der Widerstand gegen eine Moschee in Athen setzte sich fort. Vor und während den Olympischen Spielen kam der Bau von einem Islamischen Zentrum auf die Tagesordnung. Die Kirche mischte sich in die Diskussion ein, machte einen letzten politischen Angriff und ließ eine Entscheidung fällen, dass der mögliche Bau 40 km außerhalb der Stadt erbaut werden soll. Aber diese Angelegenheit blieb in der Schwebe, weil die Muslime dies erniedrigend fanden und wegen dem Widerstand der Leute, dass der Bau einer Moschee in der Nähe vom Flughafen in Athen den Anschein erwecken würde, dass das Land ein muslimisches Land wäre. Diejenigen, die am meisten von dieser Unsicherheit benachteiligt sind, sind die Muslime, die an ungesunden Stätten unter Schwierigkeiten ihre Gebete verrichten wollen. Die Situation derjenigen, die beim Ramadan-Fest das Feiertagsgebet zusammen verrichten wollten, wie es religiös vorgeschrieben ist, zeigt die Situation am deutlichsten. Etwa 5.000 Muslime versammelten sich auf dem offenen Feld und mussten wegen Regen im Korridor eines Stadions Schutz suchen. Der Vorsitzende der Föderation der West-Thrakien Türken in Europa (ABTTF) Halit Habipoðlu stellt klar, dass diese Situation die Religionsfreiheit offen unterdrückt und sagt: “Diese Situation derjenigen, die ihre religiösen Gebete verrichten wollen, ist für mein Land Griechenland eine Schande. Es ist unverständlich, warum wegen Vorurteilen und Komplexen solche Hürden vor dem Gebet gestellt werden. Griechenland sollte seine Augen nicht vor der Situation der Muslime für das Recht auf das Gebet verschließen”. Habipoðlu sagte, dass neben dem nicht zu realisierbarem Projekt einer Moschee in Athen, die Moscheen aus osmanischer Zeit, die heute als Museum genutzt werden und dem Verfall ausgesetzt sind, restauriert und wieder für das Gebet freigegeben werden müssen: “In Griechenland werden alle Angelegenheiten, die die Muslime betreffen, von der Kirche kontrolliert. Für die Moscheen in West-Thrakien wird vom Metropolit erst dann eine Baugenehmigung erteilt, wenn die Minarette der Moscheen nicht höher als Kirchtürme sind. Für die Lösung dieses Problems sollte uns das aus internationalen Abkommen zuerkannte Recht gegeben werden, in Griechenland unseren Obermufti selber zu wählen und unseren gewählten Muftis sollten ihre Befugnisse zuerkannt werden. Wir wollen, dass in Themen, die die Muslime betreffen, unsere Muftis befugt sind. Das Fortbestehen unserer Existenz als Minderheit in einem teokratischem Land hängt von dieser Bedingung ab”.
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